Drogenhilfe

Schluss mit Happy Hour dpa, 17.09.2009 09:00 Uhr

Köln - 

Die Abschaffung der „Happy Hour“ hat die Psychologin Jeanette Piram gefordert. „Das dient nur dazu: Ganz schnell ganz viel trinken“, sagte die Leiterin der Drogenhilfe Freiburg zu Beginn des Deutschen Suchtkongresses in Köln. Sie verwies auf die höhere Gewaltbereitschaft alkoholisierter Jugendlicher. Alkoholische Getränke zeitweise viel günstiger anzubieten, sei aus diesem Grund „ethisch nicht vertretbar“.

Besonders gefährlich sei es, wenn Jugendliche schon vor dem Ausgehen zu Hause mit dem Trinken beginnen - was oft als „Vorglühen“ bezeichnet wird. „Vorglüher haben ein ganz anderes, deutlich problematischeres Konsummuster als Personen, die sich nüchtern auf den Weg in die Stadt machen.“

Im Alter nähmen Suchtprobleme oft zu, berichtete Professor Dr. Irmgard Vogt, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Suchtforschung an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Viele Männer würden überhaupt erst im Alter zu Alkoholikern. Gründe könnten das Ende der Berufskarriere, Veränderungen in der Familie oder gesundheitliche Probleme sein.