Kleine Landapotheke macht dicht

Schließung: „Einzig richtige Entscheidung“

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Berlin -

Ende vergangenen Monats war Schluss in der Schloss-Apotheke im sächsischen Frauenstein. Inhaberin Maria Küllig steht zusammen mit ihrem kleinen Team nun vor einem Neustart. „Der Gewinn, der übrig blieb stand in keinem Verhältnis mehr zur Arbeitszeit“, so die Inhaberin. „Rein betriebswirtschaftlich ist das die absolut richtige Entscheidung“, sagt sie über die Schließung.

„Ich hatte konstanten Umsatz mit meiner kleinen Apotheke“, berichtet Küllig. Die allgemeinen Kostensteigerungen, die höheren Lohnkosten für Angestellte und andere zusätzliche Ausgaben – wie zum Beispiel für die TI – „das können wir nicht mehr stemmen“. Jetzt blieb ihr Anfang Juni nur, abzuschließen, und sich um die ganze Arbeit im Hintergrund zu kümmern, die nun in die Abwicklung der Apotheke fließt.

Überlegt, die Apotheke zu verkaufen, hat sie gar nicht erst. „Ich habe gar keinen Käufer gesucht. Das wäre wirtschaftlich nicht vertretbar, das jemand anderem anzubieten“, so die Apothekerin. Solche kleineren Apotheken sollen auch gar nicht überleben, ist sich Küllig sicher. Das wäre politisch nicht gewollt. Ihre Erkenntnis: „Wenn sie aus dem laufenden Betrieb keine Investitionen mehr machen können, ist dass das Zeichen, das etwas nicht stimmt.“ Zudem sei sie in jeder Hinsicht an ihre Belastungsgrenzen gekommen.

Die Entscheidung fiel der Inhaberin alles andere als leicht. „Ich haderte mehrere Wochen und Monate. Ich konnte nicht mehr schlafen und habe dann darüber nachgedacht, jetzt zu schließen“, so die Apothekerin. „Wenn Sie das 18 Jahre machen, können Sie nicht einfach froh sein, zu schließen.“ Nachdem die Entscheidung gefallen war, hat Küllig ihren Frieden damit gemacht. Was sie sich vor allem selbst klarmachen musste: „Dass das nicht ein Versagen meinerseits war.“

Zukunft als Vertretungsapothekerin

Im Umkreis gibt es noch eine weitere Apotheke. Grundsätzlich ist die Arzneimittelversorgung in der Stadt und der Region mit etwas mehr als 3000 Menschen also gesichert. „Im Großen und Ganzen werden die Kollegen das schaffen.“ Aber: Bezogen auf die Versorgung von Diabetes-Patienten mit kaum lieferbaren Präparaten macht sich Küllig aber schon Gedanken. Sie glaubt nicht, dass ihre „bisherige Ration 1:1 an die andere Apotheke weitergegeben wird“.

Sie selbst möchte im Anschluss als Vertretungsapothekerin arbeiten. Auch ihr Team muss sich etwas Neues suchen: Eigentlich wäre die kleine Apotheke zu zweit zu stemmen gewesen, aber aufgrund einer Elternzeit hatte sie zusätzlich eine PTA und eine Pharmazieingenieurin angestellt. „Doch die beiden werden etwas Neues finden, da mache ich mir keine Sorgen“, so Küllig.

Jetzt will sie die ganze Abwicklung in Ruhe angehen und schaut positiv in die Zukunft. Sie hat zwei Kinder, eines kommt jetzt in die Schule, das andere Kind wechselt aufs Gymnasium. Sie freut sich nun, mehr Zeit für die beiden zu haben und sagt: „Die Entscheidung ist auch für meine Kinder gefallen.“ Zum Anfang des neuen Schuljahres will sie dann voll und ganz für die Kinder da sein – „das erste Mal“ zum Schulbeginn.

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