Schleichwerbung im Morgenmagazin? APOTHEKE ADHOC, 25.07.2008 12:08 Uhr
Der Gesundheitsexperte im ARD-„Morgenmagazin“, Hademar Bankhofer, hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Schleichwerbung zurückgewiesen. Der Fernsehsender WDR hatte am Donnerstag die Zusammenarbeit mit Bankhofer mit sofortiger Wirkung beendet. Es bestehe der „Anschein auf Schleichwerbung unter anderem für Produkte aus dem Gesundheitsbereich“, so der Sender. Bankhofer zufolge wurde der beanstandete Beitrag bereits 2005 ausgestrahlt. Den Beratervertrag mit Klosterfrau habe er aber erst 2006 unterzeichnet. „Und darin steht, dass ich keine Werbung oder PR mache“, sagte Bankhofer gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Bankhofer hatte im ARD-„Morgenmagazin“ den TV-Zuschauern unter anderem Produkte der Klosterfrau-Tochter Hepar-SL Forte empfohlen, berichtete die Süddeutsche Zeitung (SZ). Noch am Freitag verwies die TV-Sendung Medienberichten zufolge unter der Überschrift „Heilkräuter im Garten“ auf die Klostermelisse bei Nervosität und Störungen im vegetativen Nervensystem.
Bankhofer hatte gegenüber dem Fernsehsender schriftlich versichert, dass er mit keiner Firma, die mit dem Thema Gesundheit, Nahrungsergänzungen und Arzneimittel zu tun hat, einen Werbe- und PR-Vertrag habe. Erst auf erneute Nachfrage habe er den Beratervertrag mit Klosterfrau eingeräumt.
Der „SZ“ zufolge hatte sich der Wissenschaftler Dr. Gerd Antes über Bankhofer beschwert. Antes ist Leiter des unabhängigen Cochrane-Zentrums in Freiburg, das systematisch die Qualität medizinischer Untersuchungen bewertet. Der Wissenschaftler kritisierte, dass Bankhofer „in verantwortungsloser Weise scheinbares Expertenwissen verkünde, das keiner kritischen Überprüfung standhält“. Manche Tipps von Bankhofer hält Antes „für geradezu gefährlich“, berichtet die „SZ“.