Öko-Test

Schlechte Noten für Babynahrung

, Uhr

Therapeutische Spezialnahrung für Säuglinge ist überflüssig und von zweifelhaftem Nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt das Magazin Öko-Test, das zwölf verschiedene Heilnahrungen untersucht hat. Acht Produkte erhielten die Gesamtnote „mangelhaft“, vier Artikel schnitten sogar mit „ungenügend“ ab.

Bei allen Heilnahrungen bemängelten die Tester das Fehlen von belastbaren klinischen Daten zur Wirksamkeit. Dadurch konnten die Produkte gemäß Öko-Test-Praxis keine bessere Note als „mangelhaft“ erreichen.

Lediglich Sojaprodukte hätten - wenn auch wenig überzeugende - Nachweise der Wirksamkeit bei Kuhmilchunverträglichkeit anbringen können. Hier zogen die Tester jedoch Punkte ab, weil gentechnisch veränderte Bestandteile verwendet wurden. Deshalb schnitten Milupa Aptamil Soja und Töpfer Lactopriv mit „mangelhaft“ und Humana Plus SL mit der Schulnote Sechs ab.

In der Indikation „Ausstoßen und Spucken“ wurden Humana Plus AR, Nestlé Beba AR, Novalac AR (alle mangelhaft) und Milupa Aptamil AR (ungenügend) getestet. Die beiden Therapienahrungen gegen Durchfall, Humana Plus HN und Milupa Milumil, schnitten mit „mangelhaft“ ab. Nestlé Beba Sensitive (mangelhaft) und Milupa Aptamil Comfort (ungenügend) wurden gegen Verstopfungen und Blähungen getestet.

In allen zwölf Produkten wiesen die Tester den möglicherweise schädlichen 3-MCPD-Fettsäureester nach. Dabei wurde die zulässige tägliche Aufnahmemenge für 3-MCPD bei allen Säuglingsnahrungen überschritten, bei Humana Plus SL und Novalac AR sogar um mehr als das Zehnfache.

Auch die Bambinchen Säuglingsnahrung auf Ziegenmilchbasis schnitt mit „ungenügend“ ab: In der EU seien Ziegenmilcheiweiße nicht als Grundlage von Säuglingsnahrung zugelassen, kritisierten die Autoren. Nur Kuhmilcheiweiß und Sojaeiweißisolat seien erlaubt. Der Hersteller „Blauer Planet“ hatte dem Magazin gegenüber erklärt, das Produkt stehe kurz vor der EU-Zulassung.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte