Öko-Test

Schlechte Noten für Apotheken-Handcremes

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Berlin -

Die kalte Luft sorgt bei vielen Kunden für trockene Haut an den Händen. Im Herbst steigt deshalb die Nachfrage nach Handcremes. Öko-Test bewertet in der aktuellen Ausgabe 50 Produkte aus Apotheken, Drogerien, Supermärkten und Reformhäusern. Durchgefallen sind auch Klassiker aus der Offizin. Überzeugen konnten die Drogerie- und Discountermarken.

Aus der Apotheke überzeugte die Tester die Handcreme von Dr. Hauschka (Wala). Bemängelt wurde ausschließlich der Umkarton, der ja kein Glas schützen müsse. Mit „gut“ schnitt die Linola-Handcreme von Dr. August Wolff ab. Abzüge gab es ebenfalls für den unnötigen Umkarton sowie die Deklaration von Citral und Farnesol, die aber im Labor nicht nachgewiesen werden konnte.

Mit einem „ausreichend“ bewertete Öko-Test die Eubos Sensitive Hand Repair & Schutz Creme von Dr. Hobein. Bedenklich beziehungsweise umstritten seien die Inhaltsstoffe Paraffine/Silikone. Sebamed Intensive Handcreme von Sebapharma, die sowohl in der Offizin als auch in der Drogerie erhältlich ist, erhielt die Gesamtnote „sehr gut“, genauso wie die Sandorn-Handcreme von Weleda.

Sieben Handcremes haben den Test nicht bestanden. Ein Verlierer ist Bepanthol-Handbalsam von Bayer. Kritisiert wurden unter anderem Lilial, PEG/PEG-Derivate und halogenorganische Verbindungen. Der Anbieter weist laut Öko-Test unter anderem darauf hin, dass der Duftstoff Lilial erst ab 10 mg/kg deklarationspflichtig ist. Der vom Labor nachgewiesenen Wert liege unter diesem Wert. Öko-Test wertet aber schon geringere Mengen ab. „Diese Bewertung ist für uns nicht nachvollziehbar. Für die Bepanthol-Hautpflegeserie werden generell nur Inhaltsstoffe verwendet, die von der EU-Kommission für den Einsatz in Kosmetika zugelassen sind, nachdem sie vom wissenschaftlichen Beratergremium der EU Kommission, dem SCCS, bewertet und als sicher eingestuft wurden“, sagt eine Bayer-Sprecherin. Wie alle Produkte der Marke Bepanthol sei der Handbalsam dermatologisch getestet und gut hautverträglich.

Auch Eucerin ph5 Handcreme von Beiersdorf fiel unter anderem wegen Lilial durch. Der Hamburger Kosmetikkonzern betont jedoch, dass es sich bei dem Produkt um die Vorgänger-Formel der pH5 Handcreme handelt. „Die von Öko-Test kritisierten Inhaltsstoffe seien in der neuen Rezeptur nicht enthalten. Zu erkennen sei die neue Rezeptur der Handcreme am Packungshinweis „Neue Formel“.

Zudem seien von Öko-Test keine Wirksamkeits- und Anwendungstests durchgeführt worden, so die Sprecherin. Die für die Verbraucher relevante Produktleistung für empfindliche, trockene Hände sowie die für Dermokosmetik relevante dermatologische bestätigte Hautverträglichkeit seien bei der Bewertung nicht berücksichtigt worden. „Deshalb hat das vorliegende Testurteil für die neue Formel der Eucerin pH5 Handcreme keinerlei Relevanz.“ Auch Öko-Test weist auf die mittlerweile veränderte Rezeptur hin.

Die Hälfte der getesteten Produkte schnitt mit „sehr gut“ ab, darunter alle Naturkosmetik-Produkte. Elf Cremes erhielten „gut“. Die Hauptprobleme im Test seien Mineralölbestandteile, mineralölbasierte Fette und Wachse, synthetische Polymere sowie der möglicherweise fortpflanzungsschädigende Duftstoff Lilial.

Im Fokus des Tests standen der Zeitschrift zufolge die Inhaltsstoffe. Denn: „Wenn die trockene Haut an den Händen rissig wird, gelangen auch leichter Bakterien, Viren und Schadstoffe in den Körper. Ärgerlich ist es deshalb, wenn die zum Schutz gedachten Handcremes selbst problematische Inhaltsstoffe enthalten. Leider ist das bei einigen Marken im Test der Fall“, schreiben die Tester.

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