Die Apotheke als riesengroße Feier und als Ort guter Laune: Apotheker und Hobby-Musiker Stephan Torke hat mit „Wir sind da“ seinen dritten Song veröffentlicht. Der Schlager-Track wirft einen humorvollen Blick auf den nächtlichen Notdienst – und blickt optimistisch auf digitale Herausforderungen.
Nach seinen ersten beiden Songs „Nur noch mal kurz“ und „Hey Santa“ legt der Inhaber der Grund Apotheke in Freital noch einmal nach. „Der Druck, einen dritten Song zu produzieren, war schon recht groß,“ erzählt er. „Ich wollte immer mindestens drei Lieder machen.“ Jetzt im Spätsommer habe er endlich Zeit dafür gefunden. Da der Umbau seiner Apotheke kürzlich beendet worden sei und ohnehin ein Treffen mit seinem Musiker-Freund Whysker geplant war, hätten sie sich gemeinsam an das neue Projekt gewagt.
Dass er sich diesmal an einem Schlager-Song versuchen wollte, habe er schon vorher gewusst: „Nach den ruhigeren Stücken fand ich etwas zum Feiern ziemlich passend.“ Sobald er den richtigen Beat gefunden habe, sei der Songtext ruckzuck fertig gewesen: „Den habe ich innerhalb von zwei Stunden geschrieben.“
Bei der Vor-Aufnahme im Studio seien ihm und Willi Papperitz alias Whysker schnell aufgefallen, dass sie dieses Mal auf jeden Fall eine weibliche Stimme benötigten, um den Track harmonisch zu machen. Schnell fand sich eine befreundete Musikerin, die darauf Lust hatte: Linda Jung lieh ihnen für den Refrain ihre Stimme.
Das dazugehörige Musikvideo hat Torke mit Unterstützung der Mitglieder des regionalen Fasching-Vereins aufgenommen – diese hätten sich für das aktuelle Video als Tänzerinnen angeboten, mit eigens für den Song entwickelter Choreografie. Das Video wurde an einem einzigen Abend innerhalb von drei Stunden aufgenommen: „Ich habe in der Apotheke meine private Licht- und Soundtechnik aufgebaut, und mein angestellter PTA übernahm die Kameraführung.“ Nach dem finalen Videoschnitt am Folgetag sei das Musikvideo auch schon bereit für die Veröffentlichung gewesen. Auf Youtube ist der Song seit heute zu sehen.
Im Liedtext zählt Torke unter anderem auch verschiedene Typen von Apothekenkund:innen auf: „Frau Meier kommt nur so vorbei, die braucht ein off’nes Ohr / Sie hat zwar viele Enkel, doch die haben stets was vor.“ Die Darstellung der Kund:innen beruhe auf einer guten Mischung aus fiktional und realitätsgetreu: „Ich glaube, wir alle kennen zum Beispiel die Kunden, die eigentlich nur in die Apotheke kommen, weil sie jemanden zum Reden brauchen.“
Mit dem Song wolle er vor allem die gute Laune vermitteln, mit der das Apothekenpersonal den Kund:innen jeden Tag aufs Neue begegne: „Selbst während des Notdienstes treffen Kunden bei uns immer auf hilfsbereites Personal, das gut drauf ist und seinen Job gerne macht. Das zeichnet uns schließlich aus.“
Mit dem Motto „Lederjacke statt Kittel“ versuche er außerdem, das Apotheken-Image aufzulockern – cool und weltoffen statt langweilig und ernst. Insbesondere mit den Lyrics „E-Rezept ist kein Problem, wir kennen uns da aus / Wir sind fast 1000 Jahre alt und woll’n noch nicht nach Haus“ will er betonen, dass die Apotheken bereit seien für Digitalisierungsprozesse. „Mein Ziel ist es, dass sich die Apothekenbranche lockerer und moderner präsentiert und nicht nur mit dem Bashing von Versandhandel und Co. assoziiert wird.“
Auf die Frage, ob das sein vorerst letzter Song gewesen sei, antwortet er lachend: „Ich kann nicht ausschließen, dass ich weitermache.“ Neue Song-Ideen liefere die Apothekenwelt ihm schließlich täglich.
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