Die Frage nach der richtigen Lage seiner Apotheken hat Dr. Ronald Clasen für sich gelöst. Der Inhaber von vier Sanimedius-Apotheken in Berlin baute in den vergangenen zehn Monaten alle Standorte um. „Ich bin Stammkunde bei den Behörden“, sagt er. Der kürzliche Umzug einer Apotheke aus einem Ärztehaus in ein nahgelegenes Einkaufszentrum war seiner Ansicht nach der letzter Schritt auf dem Weg in einen zukunftssicheren Verbund – inklusive Heimversorgung und Sanitätshaus.
Clasen schloss die Apotheke im Hufeland-Ärztehaus. Sein Betrieb zog zwei Hausnummern weiter in das Einkaufszentrum Plaza Marzahn. „Es ist keine hundert Meter entfernt“, sagt der Inhaber. Die dortige Klee-Apotheke stand zum Verkauf, weil der Inhaber in Ruhestand gegangen ist. Die Lage sei frequentierter als im Ärztehaus und der Standort größer. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien übernommen worden.
Im Ärztehaus bleibt Clasen weiter Mieter und baut dort ein Geschäft für Hilfsmittel auf. Die Miete sei bezahlbar und dadurch sei er weiterhin im Ärztehaus präsent. Die Praxen würden wie bisher versorgt. Auch der Kundschaft wird der Inhaberwechsel erklärt. „Die Kunden sollen sehen, dass die Hufeland-Apotheke zur Klee-Apotheke gezogen ist, wie eine Apotheken-WG“, sagt er. Darüber informieren Aushänge im Schaufenster: Die Apotheken würden verschmelzen und Teil der Sanimedius-Apothekengruppe werden, heißt es darauf.
Clasen ist seit 2005 selbstständig. In Berlin betrieb er Apotheken in verschiedenen Stadtteilen. Jetzt fokussiert er sich auf den östlichen Teil der Stadt beziehungsweise des Umlands. Drei Betriebe liegen im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf, davon zwei in Einkaufszentren. Die vierte Apotheke liegt in Brandenburg in Eichwalde.
In den vergangenen zehn Monaten habe er viel Arbeit in die Neupositionierung investiert. „Ich hatte eine gute Personalsituation, um mich darauf zu konzentrieren.“ Bei den Behörden habe er gefühlt „Betriebserlaubnisse im Monatstakt“ erhalten. Die Zusammenarbeit sei insgesamt gut verlaufen.
Mit den Standorten fühlt er sich „gut für die Zukunft“ aufgestellt. „Die Klee-Apotheke war der letzte Schritt in meiner Umstrukturierung.“ Wie viele Kolleginnen und Kollegen erwartet er einen weiteren Rückgang der Apothekenzahlen. „Ich bin sicher, dass es einige 1000 Apotheken weniger in Deutschland geben wird. Ich muss und will noch mindestens 20 Jahre arbeiten und brauche deshalb große Standorte.“
2023 war mit Blick auf die Apothekenzahl das zweite negative Rekordjahr in Folge. Laut Abda-Zahlen gab es 497 Apotheken weniger, besonders die großen Verbunde büßten ein. Claßen trotzt diesem Trend: Mit den vier Apotheken und der Heimversorgung erzielt er laut eigenen Angaben überdurchschnittlich hohe Umsätze. „Die Standorte werden auch in Zukunft noch da sein“, ist er überzeugt.
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