In einer Apotheke im Landkreis Trier-Saarburg sorgte der Austritt von Salzsäure für großes Aufsehen. Aufgrund der größeren Menge, die verschüttet wurde, kam es bei zwei Angestellten zu Atemwegsproblemen. Umgehend rief die Apotheke die Feuerwehr. Am Ende waren 89 Einsatzkräfte vor Ort.
In der Moselapotheke in Nittel sind etwa 300 Milliliter Salzsäure ausgetreten. Zwei Mitarbeiter der Apotheke seien wegen leichter Atemwegsreizungen vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Einer Mitarbeiterin fiel die Flasche während Arbeiten im Labor herunter. Unverzüglich öffnete sie die Fenster und verließ den Raum. Kurze Zeit später verließ sie dennoch aufgrund von Atemwegsreizungen gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter die Offizin und kontaktierte die Feuerwehr.
Das Gebäude sei nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte von der Feuerwehr gereinigt und gelüftet worden. Eine Gefährdung der Bevölkerung bestand nach Einschätzung der Feuerwehr nicht. An dem Einsatz waren am Ende insgesamt 89 Einsatzkräfte beteiligt. Neben den Freiwilligen Feuerwehren Konz, Nittel, Köllig, Rehlingen, Saarburg, war auch der Gefahrstoffzug Trier-Land, sowie das Deutsche Rote Kreuz mit zwei RTW-Besatzungen vor Ort. Die ausgelaufene Salzsäure konnte von den Einsatzkräften abgebunden und entsorgt werden. Die beiden Apothekenmitarbeiter wurden sicherheitshalber aufgrund der leichten Atemwegsreizungen Trierer Krankenhaus gebracht.
Salzsäure, auch Chlorwasserstoff genannt, wird in der Apotheke häufig bei nasschemischen Nachweisen innerhalb der Identitätsprüfung von Ausgangsstoffen benötigt. Die Säure gehört zu den wenigen Substanzen, die auch heute noch in den allermeisten Apotheken vorhanden ist, nicht selten in Abmaßen von bis zu einem Liter. Konzentrierte Salzsäure ist 37-prozentig und stark ätzend auf der Haut. Doch nicht nur für die Haut und die Augen kann die Lösung gefährlich werden – auch inhalativ kann Salzsäure reizend auf die Atemwege wirken. Im Sicherheitsdatenblatt findet sich der Hinweis, dass eine Exposition zu Husten und Atemnot führen kann. In diesen Fällen sollte umgehend ausreichend gelüftet werden.
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