Salmonellose: Ausbruch durch Rucola? dpa/ APOTHEKE ADHOC, 26.09.2024 16:47 Uhr
Salmonellen können starken Durchfall und Bauchkrämpfe verursachen. Derzeit gibt es einen Ausbruch der Serotyp-Variante Salmonella Umbilo, der mit kontaminiertem Rucola in Verbindung gebracht wird. Betroffen sind Deutschland, Österreich und Dänemark.
In Deutschland wurden bis jetzt 98 Fälle registriert, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2023 darstellt. In diesem Zeitraum wurden jährlich nur ein bis sechs Erkrankungen gemeldet.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden die ersten Fälle Ende Juli bekannt. Ab Anfang August kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen, mit 16 bis 18 Fällen pro Woche. Alle Bundesländer, außer Bremen und dem Saarland, sind betroffen.
Bisher wurden keine Todesfälle erfasst. Die tatsächliche Fallzahl könnte jedoch deutlich höher sein, da viele Betroffene keinen Arzt aufsuchen und nicht alle getestet werden. Für die kommende Zeit wird mit weiteren Infektionen gerechnet, so das RKI.
Ursache Rucola?
Das zeitliche und räumliche Auftreten der Erkrankungsfälle lasse eine Verbindung zu einem bundesweit vertriebenen Lebensmittel vermuten, hieß es weiter. Befragungen von Betroffenen hätten deutliche Hinweise auf Rucola als mögliche Quelle ergeben. In Österreich sei Salmonella Umbilo bereits in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen worden. „Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde.“
Hintergrund
Salmonella Umbilo ist eine seltene Unterform der Bakterienart Salmonella enterica, die Lebensmittelinfektionen beim Menschen verursachen kann. Die Hauptübertragungswege sind der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem oder unzureichend gegartem Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Symptome einer Infektion umfassen Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber, wobei Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen besonders gefährdet sind.
Die Inkubationszeit beträgt sechs bis 72 Stunden, und die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Salmonella-Bakterien in Stuhlproben. In der Regel ist eine symptomatische Behandlung ausreichend, jedoch kann bei schweren Verläufen eine antibiotische Therapie erforderlich sein. Um einer Infektion vorzubeugen, sollten Hygienemaßnahmen in der Küche beachtet werden. Langfristige Komplikationen können in seltenen Fällen auftreten.