Sachsen

Dauerparker statt Apothekenkunden

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Berlin -

Parkplätze sind ein leidiges Thema in Apotheken – wichtig für die Patienten, und dennoch hat man oft genug keinen Einfluss darauf. Das spürt derzeit auch Volker Hoff, der die Flora-Apotheke in einem Einkaufszentrum leitet: Denn auf dem Parkplatz des Schwalbe-Fachmarktzentrums im sächsischen Werdau blockieren Dauerparker den Platz. Hoff und andere Händler haben sich mit Zetteln und der Hilfe der lokalen Presse gewehrt – erfolgreich.

Die Besonderheit in Werdau ist das innerstädtische Einkaufszentrum. Das hat zur Folge, dass die Parkplätze auch von Anwohnern genutzt werden, die teils tagelang dort parken. Für die Kunden bleibt somit besonders am späten Vormittag, in den frühen Abendstunden und vor Feiertagen kein Platz. „Das betrifft viele und ist für die Stadt Werdau ein Problem“, meint Hoff.

Er hat sich mit anderen Händlern zusammengetan und haben kleine Informationszettel an die Autos geklemmt, die schon auf dem Parkplatz stehen, bevor die ersten Geschäfte öffnen. Außerdem haben sie sich an die lokalen Medien gewandt. Die sächsische „Freie Presse“ berichtete Anfang Mai über das Problem.

„Dauerparker sind ein wirklich ärgerliches Problem, das wir hier haben“, wird Sabine Schürer, Marktleiterin von Rewe, in dem Bericht zitiert. Sie erzählt, dass bislang nur ein Auto abgeschleppt worden sei, obwohl genau das Dauerparkern angedroht werde. Seit vielen Monaten weist bereits ein Schild am Eingang des Parkplatzes darauf hin, dass das Parken für maximal drei Stunden erlaubt ist.

Doch ganz unproblematisch ist das Entfernen der Autos nicht: „Ich werde doch meine eigenen Kunden nicht abschleppen“, beschreibt Hoff das allgemeine Denken. Selbst die Vorgabe einer maximalen Parkdauer sei unter den Händler nicht unumstritten gewesen – eine Friseurin etwa habe eingewandt, dass ein Besuch durchaus solange dauern könne.

Hoff sieht die Stadtverwaltung und den Eigentümer in der Pflicht, die Berliner TLG Immobilien-AG. Dort will man mit der Parkplatzsituation allerdings nichts zu tun haben: „Die Mieter verfügen über den Parkplatz“, erklärt ein Sprecher. Das Problem sei schon lange bekannt und das Hausrecht daher auf die Mieter gelegt worden. Denn von Berlin aus könne man nur schwer handeln.

Immerhin: Die gemeinsame Aktion der Händler hat inzwischen bereits zu einem ersten Ergebnis geführt. Laut Hoff stehen nach dem Appell durch Informationszettel und Zeitungsbericht schon deutlich mehr Parkplätze zur Verfügung. „Man muss die Leute halt immer wieder dran erinnern“, meint der Apotheker.

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