Erkältungsexperiment

RTL Extra: Was hilft gegen Erkältung?

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Berlin -

Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage – ob das wirklich so ist, testet das RTL-Magazin „Extra“ an drei kranken Personen. Wie Millionen anderer Menschen in Deutschland leiden sie an einer Erkältung. Jeder versucht, auf seine eigene Weise gesund zu werden. Aber wer wird am schnellsten gesund? Was hilft wirklich – Hausmittel, Ruhe oder Arzneimittel?

Testperson 1 ist seit drei Tagen erkältet und setzt auf Ruhe, alles begann mit Halsschmerzen, nun sind Schnupfen und Bronchialbeschwerden hinzugekommen. Von Arzneimitteln aus der Apotheke hält die Frau nichts, sie setzt auf die natürlichen Heilkräfte ihres Körpers (frei nach dem Motto: „Abwarten und Tee trinken“) und Yoga – bei Fieber fällt die Sporteinheit mit Übungen zur Brustöffnung aus.

Testperson 2 ist Influencer Alex Heinen, ebenfalls seit drei Tagen krank, er setzt auf Hausmittel. Über den Tag verteilt werden Zwiebelsaft, warmes Bier und ein Heißgetränk aus dem Supermarkt mit Salbei, Honig und Vitamin C angewendet. Im Internet habe er gelesen, dass auch Hausmittel gegen eine Erkältung helfen sollten. Heinen macht den Selbsttest. Gegen den Husten bereitet der Influencer aus Zwiebeln und Honig einen Saft zu. „Also wenn das funktioniert, kann ja jeder zu Hause seinen Hustensaft herstellen“, kommentiert Heinen. Zweimal täglich wird ein Teelöffel verabreicht. Außerdem erhitzt der Tester alkoholfreies Bier. „Stinkt etwas“, so der Hinweis. „Schmeckt echt besser als gedacht“, fügt Heinen hinzu. Im Anschluss gibt es noch das Salbei-Heißgetränk aus dem Supermarkt.

RTL macht den Kostencheck. Ein Glas Zwiebelsaft kostet etwa 15 Cent, ein Beutel Salbei-Pulver ist für 8 Cent zu haben, eine Flasche alkoholfreies Bier schlägt mit 80 Cent zu Buche. „Glauben sie, sie werden alle drei Dinge durchziehen, bis sie wieder gesund sind?“, will die Reporterin wissen. „Wenn alles so stimmt, was im Internet steht, dann müsste ja morgen oder spätestens übermorgen meine Erkältung vorbei sein“, scherzt Heinen, der sich die folgenden Tage selbst mit einer Kamera begleitet.

Testperson 3 ist ebenfalls seit drei Tagen erkältet und hat sogar Fieber. In der Apotheke wurden der jungen Frau ein Schmerzmittel mit Ibuprofen und ein Nasenspray empfohlen. 17,12 Euro kosteten die Präparate – 5,25 Euro das Nasenspray und 11,87 Euro das Schmerzmittel. Die Testerin hofft, in den nächsten drei Tagen wieder gesund zu werden, schließlich stehen Klausuren und Prüfungen vor der Tür und Lernen ist angesagt.

Aber wer wird am schnellsten wieder gesund? An Tag 6 gibt es die erste gute Nachricht. Methode 1 („viel Ruhe“) hat geholfen. Das Fazit: Ruhe, warten und Tee trinken haben im Test am schnellsten geholfen. Auch Dr. Ellen Alessandri rät zur Ruhe. In der Regel dauere eine Erkältung sieben Tage – mit oder ohne Behandlung, gibt die Medizinerin zu bedenken. Einige Betroffene würden auch über vier bis sechs Wochen husten – auch das sei normal. Nach acht Tagen ist Testperson 3 unter Nasenspray und Schmerzmittel beschwerdefrei. Die Hausmittel haben nach vier Tagen eine Besserung verschafft, ganz weg ist der Infekt jedoch nicht.

Es folgt der Mythencheck mit Alessandri. Wie sind die Hausmittel Zitrone, Zwiebeln, Ingwer und Bier aus ärztlicher Sicht zu bewerten?

  • Zitrone pur trinken: „Wenn man erkältet ist, ist es meistens schon zu spät“, so die Ärztin. Normale Menschen würden über die Ernährung ausreichend Vitamin C zu sich nehmen. Eine Zitrone bringe keinen positiveren Effekt.
  • Zwiebel als Heilmittel: Zwiebelsaft sei bei einer Erkältung hilfreich. Die ätherischen Öle und schwefelhaltigen Verbindungen der Zwiebel seien stark entzündungshemmend, schmerzlindernd und antibakteriell wirksam.
  • Ingwer: Das Fazit Dr. Alessandri ist ernüchternd. Ingwer könne zwar in heißen Getränken angewendet werden und vermindere das Halskratzen, allerdings nur weil es sich um ein warmes Getränk handele und nicht weil Ingwer drin sei.
  • Warmes Bier: Wenn, dann ohne Alkohol! Allerdings sollte dieses nicht über 40 Grad erhitzt werden, weil sonst der Hopfen seine wirksamen ätherischen Öle verliere.
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