Erkältungsmittel

RTL: Apotheken verkaufen immer das Teuerste

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Berlin -

Ob Schmerzmittel, Nasenspray oder Erkältungspräparate – Apotheken geben immer das teuerste Produkt ab. So ist zumindest der Tenor eines RTL-Beitrags. Am Ende soll dieser dennoch die Zuschauer glücklich machen, denn es werden Tricks verraten, wie man in der Apotheke gutes Geld sparen kann. Mit einer einfachen Frage verlässt jeder Kunde künftig die Apotheke mit einem Lächeln.

Günstig statt teuer. Der Life-Test soll zeigen, wie Apotheken ihre Kunden mit teuren Arzneimitteln abspeisen und wie Verbraucher kräftig sparen können. Den Test mit der versteckten Kamera machen Alex und Heike. Beide sollen in verschiedenen Apotheken Mittel gegen eine Erkältung kaufen. Alex soll stets das empfohlene Arzneimittel kaufen. „Ich bin Typ Mann, ich frage nicht nach und nehme direkt das, was mir angeboten wird und dann gehe ich“, beschreibt Alex sein Kaufverhalten. Heike soll stets nach einer preisgünstigeren Alternative fragen und ist sich sicher: „Man bekommt in den seltensten Fällen das günstigere Produkt direkt angeboten.“

Alex und Heike fragen in der Apotheke stets nach einem Nasenspray und etwas gegen Grippe. Im ersten Test werden Alex ein Nasenspray und Grippostad (Paracetamol/Ascorbinsäure/Koffein/Chlorphenaminmaleat, Stada) als Kombimittel empfohlen. Der Apothekenmitarbeiter begründet die Wahl mit dem Zusatz an Vitamin C und Coffein. Beide Produkte kosten zusammen 15,35 Euro.

Kurze Zeit später betritt Heike die Offizin – gleiche Apotheke, gleicher Mitarbeiter, gleiches Szenario – und erhält die identische Empfehlung. Allerdings stellt die Testerin die Frage nach einer günstigeren Alternative. „Sie können auch nur das Paracetamol nehmen und das Nasenspray gegen Schnupfen“, erklärt der Apothekenmitarbeiter. Dann sei Heike halbwegs so abgedeckt wie mit dem Komplexmittel. Zwar fehle das Vitamin C, aber da könne sie auch eine Zitrone essen. So koste das dann deutlich weniger. Nämlich 3,32 Euro. Alex fühlt sich über den Tisch gezogen. „Das ist eine riesen Preisspanne.“ Etwa zwölf Euro hat Heike gespart. Ein Einzelfall? Oder kann jeder so viel in der Apotheke sparen?

Der zweite Test soll Aufschluss bringen. Wieder wird nach einem Nasenspray und „was gegen die Grippe“ gefragt. Die Apothekenmitarbeiterin will wissen, ob die Marke egal ist oder etwas bevorzugt wird. Alex ist es egal: „Was sie empfehlen, was gut sein soll.“ Er verlässt die Apotheke mit Kombipräparat und Nasenspray für 18,94 Euro. Jetzt ist Heike an der Reihe, auch sie bekommt die gleiche Empfehlung, fragt aber nach einer günstigeren Alternative und ob nicht Paracetamol alleine genüge. Das ginge auch, so die Apothekenmitarbeiterin, allerdings fehle das Belebende. Heike stört das nicht und zahlt 6,69 Euro und somit wieder etwa zwölf Euro weniger.

Geht es nach Dr. Simone Bodenhausen, hat Heike alles richtig gemacht. Die Ärztin gibt zu bedenken: „Kombipräparte enthalten oft Wirkstoffe, die bei Erkältungskrankheiten überhaupt nicht unbedingt notwendig sind. Sie bräuchten viel weniger einnehmen und auch mit viel weniger Nebenwirkungen rechnen, wenn sie nur die Monosubstanzen kaufen würden.“ Warum werden dann aber in der Apotheke teure Kombis empfohlen? Bodenhausen stellt eine Vermutung auf: „Mit den Erkältungsmitteln wird der meiste Umsatz gemacht, mehr als mit Schmerzmitteln. Kombis werden angeboten, weil Apotheker und Pharmazie deutlich daran verdienen.“

Was ist, wenn Kunden gezielt nach einem Wirkstoff fragen? Heike und Alex verlangen in der Apotheke Paracetamol und erhalten Präparate mit einem Preisunterschied von 1,35 Euro. Heike spart 50 Prozent und zahlt 1,35 Euro. „Der Hersteller ist unerheblich“, so Bodenhausen, der Wirkstoff sei schließlich der gleiche, egal von welcher Pharmafirma.

Ein ähnliches Bild der großen Preisunterschiede zeigt sich beim Kauf des Hustenlösers N-Acetylcystein. 25 Prozent weniger kostet das Generikum. Auch beim abschwellenden Nasenspray kann Heike mit der einfache Frage nach etwa Günstigerem 35 Prozent sparen. Ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen ist jedoch die Ersparnis beim Kauf des Ambroxol-haltiges Hustensaftes. Zwar spart Heike 40 Prozent, allerdings ist die Wirkstoffkonzentration nur halb so hoch.

In zehn Apotheken haben Heike etwa 67 Euro und Alex etwa 96 Euro für Arzneimittel ausgegeben. Im Schnitt sind das 43 Prozent mehr. Dass das so ein riesen Preisunterschied ist, hätte Alex definitiv nicht gedacht. Heike ist sicher: „Wer nicht fragt und unwissend ist, wird mit den teuren Medikamenten abgespeist.“ Weitere Tests in einer anderer Stadt zeigten ebenfalls: Wer nicht nachfragt, zahlt mehr. Im Schnitt waren das 30 Prozent. Das Fazit des Beitrags: „Wer in der Apotheke weniger bezahlen will, muss einfach nur danach fragen.“

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