Heiligabend

Rote-Beete-Anschlag in Apotheke

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Berlin -

Die Goethe-Apotheke im thüringischen Ilmenau hat an Heiligabend eine unschöne Bescherung erlebt. Gegen Mittag kam eine offenbar verwirrte Frau in die Offizin, kippte plötzlich zwei Gläser Rote Beete aus und verschüttete Essig. Sie murmelte etwas von Protest und verließ die Apotheke. Ihr anschließender zweiter Besuch endete mit noch mehr Randale.

Als Inhaberin Christiane Prüfer von ihren Angestellten an Heiligabend in die Apotheke gerufen wurde, lag die Rote Beete bereits großflächig auf dem Boden verteilt aus. Die Frau hatte zwei mitgebrachte Gläser Rote Beete und eine Flasche Essig auf den Fußboden vor dem HV-Tisch ausgeschüttet. Das eingelegte Gemüse war durch den kompletten Verkaufsraum gekullert und die rote Flüssigkeit hinterließ einen großen Fleck auf den Fliesen.

Die Frau sei keine Kundin gewesen, sagt Prüfer. Sie habe sie lediglich vom Sehen gekannt. „Sie wollte auf sich aufmerksam machen.“ Während der Tat habe sie etwas von „Gelbwestenprotest“ gemurmelt. Warum oder wogegen sie protestiert habe, sei unklar. Angeblich soll sie auch wirr von Jesus, dem lieben Gott und ihrer kranken Mutter gesprochen haben.

Zunächst hätten die Mitarbeiter gedacht, es handele sich um einen Scherz. Auch die anderen Kunden von der Aktion seien erstaunt gewesen. „Die Rote Beete war eine große Sauerei. Das war ein riesiger Reinigungsaufwand. Ich hoffe, alle Flecken sind raus“, so Prüfer. Durch den Essig, habe sie die Rote Beete verhältnismäßig einfach entfernen können.

Die Frau war kurz nach ihrem ersten Anschlag zurückgekehrt. Diesmal griff sie den Straßenaufsteller vor der Apotheke und schlug mit ihm gegen die Eingangstür, die dadurch ausgehebelt wurde. „Wir wussten nicht, wie wir damit umgehen sollten. Es wurde immer bedrohlicher“, sagt Prüfer. Zwischenzeitlich hatte sie die Polizei alarmiert.

Gegen die Frau wurde Anzeige erstattet. Die Polizei kontrollierte die Gegend um die Apotheke, konnte sie aber bisher nicht stellen und hofft auf Zeugen. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar.

Der Heiligabend sei durch den Vorfall getrübt gewesen, so Prüfer. Das habe nicht nur daran gelegen, dass sie auf den Monteur warten musste und dadurch später zu ihrer Familie konnte. Die Eingangstür konnte nicht mehr geschlossen und musste repariert werden. „Man braucht eine Weile, bis man so eine Aktion verdaut hat.“ Bisher habe sie sich in der Apotheke hinter der verschlossenen Tür immer sicher gefühlt. „Jetzt ist das anders. Man macht sich plötzlich andere Gedanken.“

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