Die Drogeriekette Rossmann hat ihr Geschäft auch im zweiten Corona-Jahr deutlich ausweiten können. Entgegen den heftigen Problemen vieler anderer Einzelhändler erhöhte der Konzern aus Burgwedel bei Hannover seinen Umsatz um 8,1 Prozent auf rund 11,1 Milliarden Euro.
Die Firma von Dirk Roßmann, der sich im Herbst aus der aktiven Leitung zurückgezogen hatte, profitierte nach eigenen Angaben weiter von ihrer steigenden Verbreitung acht Ländern Europas. Angaben zum Gewinn machte das Familienunternehmen nicht.
Drogerien wurden in Deutschland im ersten Jahr der Pandemie – wie Supermärkte – zu den systemrelevanten Bereichen gezählt, die auch in Lockdown-Phasen geöffnet bleiben durften. Das trug dazu bei, dass Rossmann schon 2020 bei den Erlösen um 3,5 Prozent zulegen konnte, während zahlreiche kleinere Einzelhändler oder Betriebe mit anderen Sortimenten unter Druck gerieten.
Der Konkurrent von dm und Müller hat derzeit 56.500 Beschäftigte sowie fast 4400 Filialen. Dabei bleibt für Rossmann die Bundesrepublik mit einem Umsatzanteil von rund 7,9 Milliarden Euro und 34.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die mit Abstand wichtigste Region. In Spanien, der Türkei sowie in den osteuropäischen Märkten Polen, Tschechien, Ungarn, Albanien und Kosovo erlöste Rossmann zuletzt insgesamt etwa 3,2 Milliarden Euro.
Die Gruppe hat in mehreren Schüben neue Standorte eröffnet. 2022 sollen 200 hinzukommen, darunter 70 in Deutschland.
Rossmann baut auch seine Online-Sparte aus. Die Umsätze dort verdoppelten sich in den vergangenen zwei Jahren. Anders sah es bis Anfang 2021 zunächst beim Ergebnis aus. „Wir machen hier noch Verluste – keine hohen zwar, und wir bauen das weiter aus, sind aber vorsichtig“, sagte Roßmann im Frühjahr. Manche der im Netz verkauften Produkte rechneten sich in größeren Mengen vorerst nicht. „Man braucht also eine Mischung, die in stationären Läden durch Mitnahmeartikel gegeben ist.“
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