Resistenzentwicklung

Rösler fordert Antibiotika-Forschung

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Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hat angesichts steigender Antibiotikaresistenzen an die Pharmakonzerne appelliert, neue Wirkstoffe auf den Markt zu bringen: „Ich würde mir wünschen, dass auch in der Industrie weiter an Antibiotika geforscht wird.“ Wichtig sei auch, dass auf Menschen übertragbare Tierkrankheiten (Zoonosen) weiter bekämpft würden.

Niedergelassene Ärzte sollten ihre Patienten zunehmend auf Besiedlung mit resistenten Keimen hin untersuchen und die Betroffenen gegebenenfalls davon befreien, so Rösler. Er verwies auch auf das geplante Gesetz zur Eindämmung von Krankenhausinfektionen. In Deutschland gibt es jährlich bis zu 600.000 Infektionen in Kliniken mit bis zu 15.000 Toten. Eine neue Kommission des Robert-Koch-Instituts (RKI) diene einer Weiterentwicklung von Richtlinien gegen resistente Keime.

RKI-Präsident Professor Dr. Reinhard Burger schätzt die Gefahr, dass immer mehr Antibiotika in den kommenden Jahren als sichere Therapiemöglichkeiten ausfallen, als sehr groß ein: „Die Waffe Antibiotika ist zunehmend stumpf geworden.“ In den EU-Ländern sterben nach den Angaben der Weltgesundheitsorganisation pro Jahr 25.000 Menschen durch Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien, die meistens bei Krankenhausbehandlungen entstanden sind.

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