Corona-Epidemie

RKI: Zu früh für Bewertung der Eindämmungsmaßnahmen

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Berlin -

Das Robert Koch-Institut (RKI) hält sich mit einer Bewertung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland zurück. „Wir müssen weiter abwarten, um zu sehen, ob die Maßnahmen greifen”, sagte Präsident Professor Dr. Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin.

Im Moment sei es zu früh, um diese Aussagen belastbar treffen zu können. Deutschland stehe erst am Anfang der Epidemie, bekräftigte Wieler. Wie sie sich weiter entwickle, sei völlig offen. Die Zahl der gemeldeten Fälle steige weiter an. Am Montag hatte er von dem ersichtlichen Trend gesprochen, dass die exponentielle Wachstumskurve etwas abflache, dies aber noch nicht bewerten wollen.

Die Bundesregierung sieht jedenfalls keinen Anlass für Lockerungen der umfassenden Corona-Krisenmaßnahmen. „Wir befinden uns immer noch am Anfang einer Epidemie“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Auch wenn sich ein leichtes Abflachen der Kurve andeute, gebe es weiterhin eine hohe Zahl an Neuinfektionen und keinen Grund für Entwarnung. Es sei daher davor zu warnen, jetzt bereits von einer „Exitstrategie“ zu sprechen.

Regierungssprecher Steffen Seibert verwies darauf, dass es auf allen staatlichen Ebenen darum gehe, die Virus-Ausbreitung zu verlangsamen und Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, die Wirtschaft und jeden einzelnen Bürger abzufedern. Dies stehe jetzt im Mittelpunkt. Bund und Länder hatten zu Wochenbeginn weitere Kontaktbeschränkungen beschlossen, zugleich sind milliardenschwere Hilfsprogramme auf dem Weg.

Auch die Regierung der Niederlande sieht erste positive Ergebnisse. Die Verbreitung des Virus scheine gebremst, sagte der Leiter des staatlichen Zentrums für Infektionsbekämpfung, Professor Dr. Jaap van Dissel, am Mittwoch vor einem Ausschuss des Parlaments in Den Haag. „Das ist vorläufig ein positiver Trend.“

Die strengen Beschränkungen des öffentlichen Lebens hätten dazu geführt, dass ein Corona-Patient im Schnitt nur noch etwa eine andere Person anstecke und nicht wie bisher mehr als zwei, sagte van Dissel. Ein Ende der Krise sei aber nicht in Sicht, warnte er. Die Epidemie werde sicher noch „einige Monate“ andauern.

Die Niederlande haben das öffentliche Leben weitgehend still gelegt. Bürger sollen zu Hause bleiben und müssen in der Öffentlichkeit eineinhalb Meter Abstand wahren. Van Dissel warnte, dass eine Lockerung der Regeln erneut zu einem starken Anstieg der Infektionen führen werde.

Bisher gibt es in dem EU-Partnerland 5560 registrierte Corona-Patienten. Mindestens 276 Menschen starben. Am stärksten betroffen ist die südöstliche Provinz Nord-Brabant nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

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