Influenza

RKI: Grippewelle baut sich auf dpa, 13.01.2011 09:52 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der bestätigten Grippefälle in Deutschland steigt deutlich an. „Daran ist aber nichts unüblich. Weder die Häufigkeit noch der Zeitraum“, sagte eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts (RKI). Nach den jüngsten Zahlen des Nationalen Referenzzentrums für Influenza bestätigten sich in der ersten Januarwoche 39 Infektionen mit dem Schweinegrippevirus H1N1.

10 Krankheitsfälle wurden darüber hinaus durch Grippeviren des Typs B ausgelöst. Beides sind mit Abstand die höchsten Werte seit Oktober. Die realen Zahlen können höher liegen, denn nicht jeder Patient mit Grippesymptomen geht zum Arzt.

Die Besonderheit der beginnenden Grippewelle sei, dass wie bei der zurückliegenden Pandemie verstärkt schwere Verläufe und Todesfälle bei Kindern und jungen Menschen zu verzeichnen seien, sagte die RKI-Sprecherin. Die Ansteckungszahlen seit Oktober zeigen, dass die Grippe auch in diesem Winter vor allem Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen bis 59 trifft. Senioren ab 60 sind nach den RKI-Zahlen deutlich weniger betroffen.


Von Oktober bis zum 7. Januar sind dem RKI sieben Tote in Zusammenhang mit einer Schweinegrippe-Infektion gemeldet worden: drei Fälle aus Niedersachsen, drei aus Bayern und einer aus Sachsen. Im Verdacht stehen seitdem drei weitere bekanntgewordene Todesfälle aus Köln, Ostwestfalen und Göttingen.

Auch in diesem Jahr ist die deutliche Mehrheit der Grippekranken mit dem Schweinegrippevirus H1N1 infiziert. Nach wie vor verläuft eine Erkrankung jedoch in den meisten Fällen problemlos. Deshalb reicht aus RKI-Sicht die Empfehlung der Ständigen Impfkommission aus, chronisch kranke Kinder und Jugendliche gegen Grippe impfen zu lassen.

In einer Grippesaison sterben in Deutschland im Durchschnitt 8.000 bis 11.000 Menschen in Folge der Erkrankung, schätzen Experten. Die Zahl schwankt jedoch erheblich. So kann es in einer milden Saison so gut wie keine Todesfälle geben, in einer starken Saison dagegen 30.000.