Die Zahl der bisher erfassten Grippefälle in dieser Saison bewegt sich laut Experten am Robert Koch-Institut (RKI) auf niedrigerem Niveau als in den Jahren vor der Pandemie. Seit Anfang Oktober seien in Deutschland insgesamt 449 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt worden, heißt es im aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI). „Im Vergleich mit den letzten fünf vorpandemischen Saisons sind diese Werte sehr niedrig.“ Im Vergleich zum Vorjahr würden „jedoch deutlich mehr Fälle“ übermittelt – damals war die Grippewelle quasi ausgefallen.
Zur Lage bei Atemwegsinfektionen allgemein in Deutschland stellt die AGI fest, dass die verschärften Maßnahmen zur Kontaktreduktion in den vergangenen Wochen „zu einem deutlichen Rückgang von Übertragungen akuter Atemwegsinfektionen in der Bevölkerung“ geführt hätten. Das gelte insbesondere in den Altersgruppen ab 15 Jahren.
„Die Grippe spielt in diesem Winter bisher eine geringe Rolle. Es spricht einiges dafür, dass es auch so bleibt“, sagte der Vorstandschef der Krankenkasse Barmer, Christoph Straub, den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Das liege wie auch schon vorige Saison an den Corona-Regeln.
Die Grippesaison, in der die Viren hauptsächlich zirkulieren, reicht auf der Nordhalbkugel in der Regel von Anfang Oktober bis Mitte Mai. Die jährliche Grippewelle – eine erhöhte Aktivität – begann in der Zeit vor Corona laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. „Der Verlauf einer Grippesaison lässt sich nicht vorhersagen“, schreibt das RKI auf seiner Webseite. Bei Grippe wird auch eine hohe Dunkelziffer angenommen.
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