Coronavirus

RKI: 53 bestätigte Fälle

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Berlin -

Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens 53 Nachweise von Coronavirus-Infektionen. Davon sind mindestens 37 Fälle in den vergangenen Tagen bekannt geworden – hauptsächlich in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, wie eine RKI-Liste zeigt. Hinzu kommen Fälle in Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen sowie ein Infizierter in Schleswig-Holstein, der in Hamburg arbeitet. Zudem gibt es 16 ältere Fälle, von denen die letzten am 11. Februar in Bayern bekannt wurden. Von ihnen ging keine weitere bekannte Ansteckung aus.

Nachdem bei einem Mitarbeiter der Unternehmensberatung Ernst & Young in Düsseldorf das Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde, sollen 1500 Kolleginnen und Kollegen des Mannes erst einmal zu Hause bleiben. Das Unternehmen wurde am Donnerstagabend über die Erkrankung ihres Angestellten informiert und habe daraus Konsequenzen gezogen. „Wir haben alle Mitarbeiter der betreffenden Niederlassung darüber informiert und sie aufgefordert, bis auf weiteres zu Hause zu bleiben“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Betroffen sind rund 1400 Mitarbeiter in Düsseldorf und weitere 110 Beschäftigte der Niederlassung in Essen, wo der Mann ebenfalls gelegentlich gearbeitet habe. Laut Ernst & Young hatte der Mitarbeiter keinen Kontakt mit Mandanten. Ein eingeschränkter Betrieb könne durch Arbeiten im Home-Office aufrechterhalten werden, betonte der Sprecher.

Die Lage weltweit:

SCHWEIZ: Wegen der steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen untersagt das Alpenland vorerst – bis mindestens Mitte März – alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen. Dazu gehören unter anderem der Genfer Autosalon ebenso wie die Basler Fasnacht. Bürogebäude mit mehr als 1000 Personen werden aber nicht geschlossen.

ÖSTERREICH: Im Nachbarland, in das viele Deutsche gern zum Ski- und Winterurlaub fahren, waren bis Freitag fünf Fälle bekannt, drei davon in der Hauptstadt Wien. Die Zahl der Außentests – für die medizinisches Personal zu Betroffenen nach Hause kommt und dort Abstriche vornimmt – soll ausgeweitet werden.

ITALIEN: Italien ist das bisher am stärksten betroffene Land Europas. Die Zahl der Infizierten steigt stetig. Bis Donnerstagabend waren etwa 650 Menschen positiv getestet. Dutzende seien wieder genesen, betont die Regierung. Die Zahl der Toten lag bei 17.

FRANKREICH: Die Zahl der Infizierten stieg laut Gesundheitsministerium bis Donnerstagabend um 20 Fälle auf 38. Der zunächst größte Ausbruch an einem Ort wurde in der Gemeinde Creil im Département Oise im Norden verzeichnet. Bisher starben in Frankreich zwei Menschen an Covid-19 – ein chinesischer Tourist und ein 60-jähriger Franzose aus der Nähe von Creil. „Wir haben eine Krise vor uns – eine Epidemie, die kommt“, sagte Präsident Emmanuel Macron.

SPANIEN: In Spanien stieg die Zahl der bestätigten Fälle bis Freitag auf mehr als 30. Auf Teneriffa, wo vier Italiener positiv getestet wurden, sitzen Hunderte Urlauber in einem unter Quarantäne gestellten Hotel fest. Einige durften es aber verlassen. Auch auf der Nachbarinsel La Gomera gab es einen neuen Fall. Von den Balearen wurde dagegen zunächst kein weiterer Covid-19-Patient gemeldet. Ein Brite, der vor drei Wochen auf Mallorca positiv getestet wurde und in Palma auf der Isolierstation lag, ist wieder gesund.

IRAN: Der schwer vom Coronavirus betroffene Iran reagiert mit drastischen Maßnahmen auf die Ausbreitung. In weiten Teilen des Landes wurden die Freitagsgebete abgesagt. Von Hochzeitsfeiern oder Trauerzeremonien wurde abgeraten. Schulen und Universitäten bleiben vorläufig geschlossen und werden wohl bis zum Ende der persischen Neujahrsferien Anfang April auch nicht mehr geöffnet. Geschlossen sind weiterhin auch Kinos, Theater und Konzertsäle. Die offiziellen Zahlen liegen bei einigen hundert Fällen, allerdings nehmen Experten eine viel höhere Zahl an Infizierten an. Es wird davon ausgegangen, dass Ausbrüche in vielen anderen Staaten den Ursprung im Iran haben.

GRIECHENLAND: Die Gesundheitsbehörden bestätigten am Freitag eine weitere Infektion. Damit stieg die Zahl der Infizierten auf vier. Betroffen sei eine Lehrerin, die Nachhilfeunterricht gab, berichtete der staatliche Rundfunk (ERT). Aus diesem Grund wurden für zwei Wochen acht Schulen geschlossen.

CHINA: Im Ursprungsland des neuen Virus stieg die Zahl der offiziell bestätigten Fälle auf dem chinesischen Festland bis Freitag auf fast 79 000. Die Zahl der Toten stieg auf 2788. Die meisten Fälle sind nach wie vor in der schwer betroffenen Provinz Hubei zu verzeichnen, wo das Virus ursprünglich in der Millionenmetropole Wuhan ausbrach.

JAPAN: Das Land, in dem im Sommer die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden sollen, schließt im Kampf gegen das Virus alle Schulen. Die Maßnahme soll an diesem Montag in Kraft treten und bis zum Beginn der zehntägigen Frühlingsferien Ende März gelten.

SÜDKOREA: Die Gesundheitsbehörden meldeten Freitag den bisher höchsten Anstieg von Infektionen an einem Tag. Die Zahl stieg demnach im Verlauf des Tages um 571 auf 2337. Bisher wurden 13 Tote gezählt. Die Mehrzahl der neuen Fälle konzentriert sich auf die südöstliche Stadt Daegu. Die weitaus größte Häufung gibt es unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die in Daegu stark vertreten ist und auch Verbindungen nach China hat. Die Regierung will mehr als 200.000 Sektenanhänger testen lassen.

NIGERIA: Das Virus hat nach Nordafrika – also Ägypten und Algerien – nun auch die Region südlich der Sahara erfasst. Nigerias Gesundheitsbehörden bestätigten am Freitag den ersten Fall. Bei dem Infizierten handele es sich um einen Italiener, der in Nigeria arbeite und aus Mailand nach Lagos zurückgekehrt sei. Man sei dabei, alle Kontakte des Mannes in Nigeria ausfindig zu machen. Experten schätzen das Risiko einer Ausbreitung der Lungenkrankheit in Afrika als sehr hoch ein, da der Kontinent enge Verbindungen mit China hat und die Gesundheitssysteme in vielen Ländern eher schwach sind.

NEUSEELAND: In Neuseeland bestätigte sich ein erster Fall. Dabei handelt es um eine Person in den 60ern, die zuvor im Iran gewesen sei, erklärte das Gesundheitsministerium am Freitag. Sie werde in einem Krankenhaus in Auckland behandelt. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

MEXIKO: In Mexiko sind die ersten zwei Fälle bestätigt worden. Es handelte sich laut Gesundheitsministerium um einen 35 Jahre alten Mann in Mexiko-Stadt und einen 41-Jährigen in einem Hotel im Bundesstaat Sinaloa. Beide seien vor kurzem nach Italien gereist und hätten dort direkten Kontakt mit einem Covid-19-Erkrankten gehabt. Sie hätten leichte Symptome und seien isoliert. Zwei weitere Männer ohne Symptome standen unter Beobachtung.

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