Drogenersatztherpaie

Rezepturschrank offen: Mann trinkt Methadon im Labor APOTHEKE ADHOC/dpa, 24.02.2019 09:52 Uhr

Am Freitagmorgen ist der Drogensüchtige heimlich in das Labor einer Apotheke eingedrungen und hat dort einen Schluck Methadon getrunken. Foto: Fotolia
Berlin - 

In Deutschland leben etwa 79.000 Substitutionspatienten. Als Drogenersatz kommt unter anderem Methadon zum Einsatz. Die Patienten erhalten das Substitut in der Apotheke oder beim Arzt. In Schweinfurt hat ein opioidabhängiger Patient im Labor der Apotheke unerlaubt einen Schluck aus der Methadonflasche genommen.

Am Freitagmorgen ist der Drogensüchtige heimlich in das Labor einer Apotheke eingedrungen und hat dort einen Schluck Methadon getrunken. Anschließend ist der 37-Jährige, der laut Polizei ein bekannter Drogenkonsument ist, davongerannt. Zuvor hatte eine Apothekenmitarbeiterin den Drogenersatzstoff hergestellt und in ein abschließbares Fach gestellt, dieses jedoch offen stehen lassen. Der Täter hatte somit leichtes Spiel.

Eine Substitutionstherapie erhalten Patienten, die durch den Missbrauch illegaler erworbener Opioide abhängig geworden sind. Die Behandlung kann als Dauersubstitution erfolgen, verfolgt aber das Ziel der Substanzfreiheit. Ein Substitutionsprogramm geht mit einer psychologischen Betreuung einher.

Im Rahmen der Substitutionstherapie nehmen Patienten das entsprechende Medikament unter Aufsicht ein oder erhalten eine Take-Home-Verordnung. Die Voraussetzungen für den Beginn einer Substitutionstherapie, zum Beikonsum, zur Verschreibung zur eigenverantwortlichen Einnahme und zur psychologischen Betreuung werden von den bundesrechtlichen Regelungen der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) in das Richtlinienkonzept der Bundesärztekammer (BÄK) überführt.

Etwa 14 Prozent aller Patienten erhalten Methadon (Stand Januar 2018), dessen Anteil innerhalb der letzten 15 Jahre jeweils um etwa 2 Prozent rückläufig war. Analog steigt der Anteil von Levomethadon kontinuierlich und beträgt 34 Prozent. Buprenorphin erhalten etwa 23 Prozent der Patienten, der Anteil hat sich in den vergangenen drei Jahren kaum verändert. Auf Diamorphin entfallen 1 Prozent der Verordnungen. Der Arzneimittelverordnungsreport 2017 spiegelt die Entwicklung wider. Auf Methaddict (Methadon) entfielen im Jahr 2016 etwa drei Millionen Tagestherapiedosen (DDD). Während Subutex (Buprenorphin) mit 1,1 Millionen DDD einen Zuwachs von 0,6 Prozent verzeichnet, geht es für Buprenaddict (Buprenorphin) auf 0,8 Millionen DDD um ein Prozent bergab. Suboxone verlor 2016 etwa 16 Prozent und verzeichnet 0,5 Millionen DDD.