Wegen Gleichheitsprinzip

Rezeptsammelstelle: Nach 18 Monaten Abgabe an die Konkurrenz

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Berlin -

Die Erlaubnis für eine Rezeptsammelstelle in Bayern wird eigentlich für maximal drei Jahre erteilt. Anders ist es Marina Eibl im bayerischen Karlshuld ergangen. Sie darf zwar im rund fünf Kilometer entfernten Königsmoos eine Rezeptsammelstelle betreiben. Diese muss sie nach eineinhalb Jahren aber an ihre direkte Konkurenz abgeben.

Die Birkenapotheke von Eibl befindet sich mitten auf dem bayerischen Land. Die nächstgrößere Stadt Neuburg mit rund 30.000 Einwohnern ist knapp 10 Kilometer entfernt. Noch weiter entfernt liegt das Örtchen Königsmoos, das erst seit kurzem wieder einen eigenen Supermarkt hat. „Da wir sowieso dorthin ausliefern, haben wir uns gedacht, dass eine Rezeptsammelstelle ein weiterer Zugewinn für die kleine Ortschaft ist“, erklärt Eibl. „Wir sind richtig auf dem Land hier. Es gibt viele alte Leute und Witwen, die keinen Führerschein haben.“

Die Rezeptsammelstelle wurde direkt am Supermarkt aufgestellt. „Dahin fahren die Leute ohnehin und können dann gleichzeitig ihre Rezepte und sonstigen Apothekenwünsche einwerfen“, erklärt die Apothekerin. „Am besten wäre es natürlich, wenn die Kunden ihre E-Rezept-Token über unsere Homepage hochladen“, erklärt Eibl. Das sei den älteren Herrschaften aber nicht mehr zuzumuten.

Nach 18 Monaten Abgabe

Eibl hatte die Idee zur Sammelstelle und hat diese entsprechend bei der Bayerischen Apothekerkammer (BLAK) beantragt. Wegen des Gleichheitsprinzips wurden alle elf Apotheken im Notdienstkreis von der Kammer gefragt, ob sie auch Interesse an der Rezeptsammelstelle haben. Zum Glück, so Eibl, habe nur eine weitere Apotheke daraufhin zugesagt. „Jetzt baue ich mir also eineinhalb Jahre einen Kundenstamm auf und dann übergebe ich den an meine direkte Konkurrenz. Das ist mehr als betriebsunwirtschaftlich.“

Mit der Mitbewerberin habe die Apothekerin kein Problem, sie kritisiert dagegen die Regel der Kammer: „Ich verstehe es von Seiten der Kammer einfach nicht. Da überlege ich mir doch, ob ich zukünftig nochmal einen solchen Antrag stelle.“

Eibl sieht in der Rezeptsammelstelle eine günstige Werbung für ihre Apotheke: Die Beantragung, Installation und notwendigen Schilder haben sie rund 350 Euro gekostet. „Es ist auch eine Zukunftssicherung, ein Testlauf. Bei uns hört der Kinderarzt im Haus auf, da kommt auch kein Nachfolger. Günther Jauch wirbt für die Shop Apotheke, das sind Aspekte, die machen die Arbeit bei uns nicht leichter.“ Sie habe durch die Sammelstelle keinen großen Mehraufwand und für die immobilen Kunden sei es hoffentlich eine Erleichterung, so die Apothekerin.

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