Endlich Feedback von Profis APOTHEKE ADHOC, 07.09.2018 12:14 Uhr
„Revoice of Pharmacy“-Finalist Axel Meyer hat sich in Berlin, fernab vom Mitte-Trubel, seinen Traum von der eigenen Apotheke erfüllt. Ein bisschen ist es in Alt-Tegel wie im Dorf. Vor der Apotheke gibt es eine gemütliche Fußgängerzone, kleine Geschäfte, keine Hektik. Heile Welt mit Havel-Hafen. Der Großstadt-Stress ist 20 U-Bahnminuten entfernt.
In der Alte Spree-Apotheke ist immer viel zu tun, aber auch immer Zeit für ein freundliches Wort. Und der Chef kann singen, was aber nur wenige hier wissen. Meyer sang im Schulchor und in der eigenen Band namens „C.O.R.N.“ Die „Combo ohne richtigen Namen“ trat auf Festivals auf. Damals, in den 90er-Jahren. Dann kamen die Kinder, deshalb singt der Apotheker aus Zeitgründen nur noch zu Hause.
Schade eigentlich, dachte er sich und bewarb sich kurzerhand bei Revoice of Pharmacy, dem großen Gesangswettbewerb von APOTHEKE ADHOC und GeloRevoice. Jetzt ist er einer der fünf Finalisten und zählt wie die anderen die Tage bis zum 13. September runter. Der Countdown läuft, denn dann beginnt das dreitägige exklusive Vocal-Coaching-Seminar in Berlin. Der Workshop findet bis zum 15. September mit Musikmanager und Vocal-Coach Nik Hafemann in den legendären Hansa-Studios statt. Hafemann ist seit Beginn des Wettbewerbs 2016 dabei, leitet den Workshop und weiß, wie man das Beste aus Stimmen herausholt. Unterstützt wird er von der ehemaligen Monrose-Sängerin Bahar Kizil.
Das sind die Finalisten: Elisa-Marie „Ellie“ Bölter (PTA und Apothekerin, Löwen-Apotheke, Kölleda), die sich unter anderem mit dem Song „Wir beide“ von Juli beworben hat. Auch Apothekerin Sophie Walter ist dabei, sie arbeitet in der Sonnen-Apotheke in Nordhausen und bewarb sich mit einer Präsentation in der Offizin. Dritte Kandidatin ist Gertie Trodler aus Dresden, PTA und PKA in der Barbara-Apotheke. In diesem Jahr gab es viele männliche Bewerber, ins Finale kamen Apotheker Philipp Steinecke aus der Linda Schloß-Apotheke in Goslar und eben Axel Meyer aus Berlin.
Meyer lässt die drei Tage mit der gebotenen Vorfreude auf sich zukommen. „Ich finde es spannend, einmal in einem professionellen Studio zu stehen, freue mich über fundiertes Feedback von Profis“, sagt er. Und er erwartet gute Tipps von den Musik-Experten. „Von Atemtechnik habe ich zum Beispiel keine Ahnung.“ Er spielt Gitarre und Klavier. Eine Musikerkarriere stand allerdings nie zur Diskussion: „Mein Vater ist Apotheker, meine Mutter Pharmazieingenieurin“, sagt er. „Wir sind Apotheker in der fünften Generation.“ Da weicht man nicht mal eben auf Schlagzeug aus. Zumal er glückliche Erinnerungen an seine Kindheit in der Stadt Lenzen in Brandenburg hat. „Ich bin in der Apotheke aufgewachsen, gleich dahinter befand sich unsere Wohnung. Als Kind hatte ich sogar meinen eigenen Hustensaft.“
Die eigene Apotheke war immer der Lebensplan. „Man arbeitet mehr, aber natürlich auch mehr für sich. Es ist eine finanzielle Herausforderung, dessen muss man sich bewusst sein“, sagt er. Im Jahr 2010 hat er die Alte Spree-Apotheke entdeckt, der Vorbesitzer wollte verkaufen. „Sie war damals im Stil der 60er-Jahre“, erzählt er. Mit anderen Worten: altmodisch. Also musste das Interieur ausgetauscht werden. Jetzt ist die Offizin im maritimen Stil gehalten, es gibt einen kleinen Leuchtturm, Bullaugen und ausreichend Platz für Kunden mit Rollstuhl oder Kinderwagen.
Ein Großteil der Kunden kommt immer wieder gern. „Sie sind nett und freundlich“, beschreibt sie der Apotheker. Entspannt und auch wenn sie in Eile sind, noch höflich. Das ist in Berlin nicht überall so. Meyer hat in verschiedenen Hauptstadt-Apotheken gearbeitet und sich bewusst für Alt-Tegel entschieden. Die Kunden seien hier ebenso treu wie die Mitarbeiter. Das Team hat er vor sieben Jahren von seinem Vorgänger übernommen und es sind noch fast alle an Bord.