Präimplantationsdiagnostik

Retter-Geschwister in Spanien

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Erstmals ist in Spanien ein sogenanntes Designer-Baby geboren worden. Der kleine Javier soll seinem sechs Jahre alten Bruder Andrés das Leben retten. Dieser leidet an Beta-Thalassämie, einer genetisch bedingten Bluterkrankung, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit.

Nach einer künstlichen Befruchtung hatten die Ärzte der Klinik Virgen del Rocío in Sevilla mit Hilfe der Präimplantationsdiagnostik denjenigen Embryo ausgewählt, dessen Gewebemerkmale am besten mit denen von Andrés übereinstimmten. Javier ähnelt seinem Bruder genetisch, so dass sich Zellen aus seinem Nabelschnurblut zu einer Rückenmarktransplantation eignen. Die Chancen auf Heilung lägen bei 70 bis 90 Prozent, sagten die Ärzte. In Deutschland ist die Auswahl von Embryonen verboten.

In Großbritannien war bereits im März 2003 ein Baby auf diese Weise entstanden. Es sollte seinen damals vierjährigen kranken Bruder Charlie das Leben retten, der dringend Blutstammzellen benötigte. Nach einer künstlichen Befruchtung hatten damals US-Ärzte in Chicago denjenigen Embryo ausgewählt, dessen Gewebemerkmale am besten mit denen von Charlie übereinstimmten. Inzwischen ist das Verfahren unter anderem auch in Großbritannien und Schweden erlaubt.

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