Geburtsmedizin

Retransplantation ermöglicht Schwangerschaft

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Erstmals ist in Deutschland ein Kind auf die Welt gekommen, dessen Mutter vor einer Krebsbehandlung Eierstockgewebe entnommen und später wieder eingepflanzt worden war. Die Frau wurde nach Angaben des Gynäkologen-Teams aus Dresden, Erlangen und Bonn auf natürliche Weise schwanger, nachdem sie die Behandlung des Lymphdrüsenkrebses überstanden hatte. Der kleine Maximilian kam im Oktober per Kaiserschnitt zur Welt.

Vor Chemotherapie und Bestrahlung war der Patientin das Eierstock-Gewebe entnommen und tiefgefroren worden, erklärte der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Universitätsklinikum Dresden, Professor Dr. Wolfgang Distler. „Mittels Proben konnten wir zudem weltweit erstmals nachweisen, dass die Eizelle, die zur Schwangerschaft führte, nur aus dem Retransplantat stammen kann.“

Distler und seine Kollegen wollen Mediziner für das Thema sensibilisieren. „Onkologen sollten Frauen mit Tumorerkrankungen, die vor Bestrahlung oder Chemotherapie stehen, über diese Option informieren“, sagte er. Angestrebt werde zudem die Finanzierung der Behandlung durch die Krankenkassen. „Denn es ist ein ähnlicher Erfolg wie das erste Retortenbaby.“

 

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