Nachdem ein Apotheker eine Großpackung Sildenafil in einem Retourenautomat entdeckt hat, zieht der Anbieter jetzt Konsequenzen. Die Zusammenarbeit mit dem Zwischenhändler wurde beendet.
Apotheker Gabi Hashisho testete im City Center Langenhagen einen Retourenautomat. Der Inhaber der Heide-Apotheke in Celle entschied sich für ein Päckchen – nicht ahnend, dass sich darin verschreibungspflichtige Arzneimittel befinden. Konkret kaufte er für 10 Euro 100 Tabletten mit Sildenafil in der Wirkstärke 100 mg.
Eigentlich als positive Überraschung gedacht, war der Kauf für den Apotheker ein Schock. Er meldete dem Anbieter aus Hannover den Fall. Die Firma Retouromat reagierte umgehend: „Wir nehmen diese Rückmeldung sehr ernst und konnten den Fall nun in erster Instanz prüfen“, sagt Geschäftsführer Luca Rust. „Die Zusammenarbeit mit dem Großhändler, von welchem das Paket stammt, haben wir mit sofortiger Wirkung beendet.“
Zuvor erklärte Rust, der Automaten an drei Standorten verwaltet, dass die Großhändler für die Prüfung verantwortlich seien. Retouromat selbst führe keine Kontrolle durch. Wegen des Sildenafil-Falls würden jedoch die eigenen Qualitätskontrollen verstärkt, sagt er. Pakete in „ähnlicher Größe und Optik“ würden intensiver kontrolliert, um sicherzustellen, dass keine weiteren Vorfälle dieser Art auftreten.
„Unser Ziel ist es, zu gewährleisten, dass alle Pakete den rechtlichen Anforderungen entsprechen und keinerlei Bedenken hinsichtlich ihres Inhalts bestehen“, sagt Rust. Der Apotheker warnte vor den möglichen Auswirkungen der unkontrollierten Einnahme von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wie Sildenafil. Dies hätte mit einem Krankenhausaufenthalt enden können.
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