Ellwangen

Adler-Apotheke ist „Denkmal des Monats“

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Berlin -

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat das Gebäude der Adler-Apotheke in Ellwangen zum Denkmal des Monats Oktober 2015 gekürt. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stiftung das Engagement des Apothekers und Hauseigentümers Dr. Richard Krombholz, die historischen Fassaden des Bürgerhauses denkmalgerecht aufzufrischen.

Das Haus der Adler-Apotheke besteche vor allem durch seine Ostfassade mit Malereien von Hans von Kolb aus dem Jahr 1896, heißt es in der Bewertung. Die Restaurierung verhelfe den Fresken wieder zu neuem Glanz. Weil die grundlegende Sanierung das Kulturdenkmal langfristig sichere, habe die Denkmalstiftung erst kürzlich einen nennenswerten Betrag beigesteuert.

Schon 1543 wurde das Gebäude erstmals urkundlich erwähnt. Früher war im Apothekengebäude der Postgasthof „Schwarzer Adler“ untergebracht. Im Namen „Adler-Apotheke“ spiegelt sich die Geschichte des Gebäudes wider. Im Gasthof übernachteten einst berühmte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Wolfgang Amadeus Mozart. Goethe war hier auf der Rückreise aus der Schweiz untergebracht. Eine Malerei auf der Hausfassade bildet das genaue Datum ab: Vom 3. auf den 4. November 1797 hat der Schriftsteller dort geschlafen.

Die Fassade der Apotheke wurde 1896 von dem Stuttgarter Maler von Kolb gestaltet. Vor einem Jahr hat Krombholz das Gebäude erworben, in dem er zuvor Mieter gewesen war. Er habe der Stadt daraufhin ein Restaurationskonzept vorgelegt. „Länger warten wollten wir nicht, damit wird es ja nicht besser“, erklärt er. So begannen am 1. Juni die Bauarbeiten, die noch bis in den November andauern sollen.

Der Zuschuss von der Denkmalstiftung zu den Arbeiten wird vor allem mit Fördergeldern der Lotterie Glücksspirale gedeckt. Für die Verteilung der Gelder werden vor allem von Bürgern getragene Restaurationsprojekte berücksichtigt. Eine Behörde müsse das zu fördernde Projekt bei der Denkmalstiftung einreichen.

„Ich hatte mich zuvor gar nicht eingehend mit dieser Förderung beschäftigt“, sagt Krombholz. „Unser Bürgermeister war sehr rührig und hat die Stiftung auf die Adler-Apotheke aufmerksam gemacht“, erzählt er.

Tatsächlich habe er dabei noch dazugelernt: „Offenbar gilt die Adler-Apotheke als Denkmal besonderen Rangs – das ist nur eine Stufe unter dem Status Weltkulturerbe“, sagt Krombholz.

Inzwischen sind die Restaurationsarbeiten abgeschlossen; in sechs Wochen soll auch das Gerüst weg sein. „Es war unser Ehrgeiz, die Außenwand möglichst originalgetreu nachzugestalten. Es war sehr interessant herauszufinden, wie die Farben ursprünglich wirklich ausgesehen haben“, berichtet er. Die Wand werde etwas anders aussehen als vor den Arbeiten. Krombholz ist gespannt auf die Reaktion seiner Kunden.

Mit der Restaurierung der Fassade wird es mit den Baumaßnahmen in dem historischen Gebäude noch nicht getan sein. Danach kommen die Innenräume an die Reihe: „Wir haben das älteste originale Treppenhaus im Ort, das muss dringend im kommenden Jahr restauriert werden“, so Krombholz. Das oberste Stockwerk wolle er zudem zu Sozialräumen für die Apothekenmitarbeiter ausbauen.

Doch zuvor soll noch die fertige Restauration der Fassade gefeiert werden. Dafür peilt Krombholz vorsichtig die Weihnachtsmarktsaison an. Wenn dann das Gerüst entfernt sei, wolle er eine kleine Bildershow auf die Hauswand projizieren.

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