In Bochum hat eine Alarmanlage einer Apotheke Reizgas freigesetzt. Daraufhin wurden in einem Einkaufszentrum sieben Menschen leicht verletzt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Am Mittwochnachmittag ging bei der Polizei ein Notruf ein. Im Bochumer Einkaufszentrum „Drehscheibe“ wurde Reizgas versprüht. Zunächst gingen die Ermittler:innen von unbekannten Täter:innen aus.
Vor Ort stellten sie jedoch fest, dass die Alarmanlage in der Civis-Apotheke im Center Grund für den Austritt war. Die Filialleiterin habe sie getestet und dabei den Alarm sowie den Reizgasaustritt ausgelöst, sagt ein Polizeisprecher.
Unklar sei nach derzeitigem Kenntnisstand, ob der Vorfall auf einen Bedienungsfehler oder einen technischen Defekt der Alarmanlage zurückzuführen sei. Das Einkaufszentrum wurde nach dem Vorfall für etwa 45 Minuten geräumt. Ab etwa 18.30 Uhr konnten die Kund:innen die Shops wieder betreten.
Durch die Alarmanlage seien sieben Personen leicht verletzt worden. Drei konnten der Polizei zufolge nach erfolgter Behandlung durch die anwesenden Rettungskräfte vor Ort wieder entlassen werden. Die übrigen vier Verletzten seien nicht behandlungswürdig gewesen. Die Filialleiterin sei nicht verletzt worden.
Normalerweise wird das Gas beim Auslösen eines Einbruchalarms freigesetzt, etwa um mögliche Täter:innen aufzuhalten. Im Handel sind sogenannte Reizgasanlagen erhältlich, die vom Bundeskriminalamt zugelassene CS-Patronen enthalten. Diese würden im Einbruchsfall elektronisch von der Alarmanlage aktiviert und Tränengas werde freigesetzt.
Das zuständige Kriminalkommissariat hat die Ermittlungen wegen einer Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Dies sei wegen der Verletzten ein normaler Vorgang, so der Sprecher. „Die Filialleiterin wird nicht als Beschuldigte geführt.“