CRM: Reiseapotheke mitnehmen APOTHEKE ADHOC, 12.08.2013 12:20 Uhr
Das Centrum für Reisemedizin (CRM) rät Urlauber zur Reiseapotheke „made in Germany“: Reisende sollten besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern auf den Kauf von Arzneimitteln verzichten und sowohl die notwendige Dauermedikation, als auch Notfallarzneien aus Deutschland mitnehmen. Andernfalls gehe man ein hohes Risiko ein, gefälschte Produkte zu erhalten, warnt das CRM.
„Wir raten dazu, bei Reisen in Schwellen- und Entwicklungsländern auf den Kauf von Medikamenten vollständig zu verzichten und sowohl benötigte Dauermedikamente als auch Notfallarznei – etwa Standby-Medikamente gegen Malaria oder Antibiotika – aus Deutschland mitzuführen“, sagt Dr. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM.
Er empfiehlt, die Arzneimittel im Handgepäck mitzunehmen, da aufgegebenes Gepäck verloren gehen kann. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten sollten Urlauber eine ärztliche Bescheinigung mitführen, die bestätigt, dass es sich um ein persönlich benötigtes Medikament handelt.
Wenn der Arzneimittelkauf im Urlaubsland nicht zu umgehen ist, empfiehlt Jelinek, die erforderlichen Präparate nur originalverpackt in lizenzierten Apotheken zu erwerben. Niemals sollte die Medikamente auf Märkten gekauft werden. „Reisende sollten sich aber bewusst sein, dass man gerade in Entwicklungsländern auch über scheinbar sichere Quellen an gefälschte Arzneimittel geraten kann“, so Jelinek.
Warnzeichen für eine Fälschung könnten ein sehr niedriger Preise, ungewöhnliches Aussehen, Geruch oder Geschmack der Arznei, brüchige Konsistenz von Tabletten oder schlecht gedruckte Verpackungen sein.Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind in vielen Staaten Afrikas und Lateinamerikas bis zu 30 Prozent der Arzneimittel gefälscht. 32 Prozent dieser Medikamente enthalten laut WHO gar keinen Wirkstoff, 21 Prozent die falschen Wirkstoffe und 20 Prozent abweichende Wirkstoffkonzentrationen. 9 Prozent der Fälschungen sind stark verunreinigt. 16 Prozent enthalten zwar die richtigen Wirkstoffe in der korrekten Menge, werden allerdings in gefälschten Packungen verkauft.