Schweinegrippe

Reimann: Länder riskieren Impfung dpa, 08.09.2009 14:44 Uhr

Berlin - 

Auch nach der beschlossenen Ausweitung der Massenimpfung gegen die Schweinegrippe geht der Streit um die größte Impfaktion seit Jahrzehnten weiter. „Es ist besorgniserregend, dass die Leistungsfähigkeit der Länder nicht so ist, wie wir es bräuchten“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Carola Reimann.

Reimann warf den Ländern Mängel bei der Impfplanung sowie fehlende Bereitschaft zu einer anteiligen Kostenübernahme vor. „So entsteht der Eindruck, da wird nur ums Geld geschachert“, sagte Reimann. „Das schadet der Akzeptanz der Impfung.“ Zwei von drei Bundesbürgern wollen sich einer Umfrage zufolge gar nicht gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Reimann mahnte: „Kein Mensch kann sagen, wie sich das Virus verändern wird.“ Deshalb müssten die Vorbereitung für die Impfaktion voll weiterlaufen.

Vor allem in den alten Bundesländern sei beim öffentlichen Gesundheitsdienst in den vergangenen Jahren stark gekürzt worden, sagte Reimann. „Die Impfung wird nicht komplett über die Gesundheitsämter gehen können“, meinte sie. Die Länder müssten in ihren Impfplänen festlegen, in welchem Maß gegebenenfalls auch Betriebsärzte und niedergelassene Mediziner einbezogen werden.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten die Bestellung weiterer 18 Millionen Impfdosen beschlossen, die finanzielle Belastung aber abgelehnt. An diesem Mittwoch wollen Bund und Länder in Berlin weiter über die Finanzierung verhandeln.