Schweinegrippe

Regierung erwartet heißen Winter

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An der Schweingrippe werden nach Einschätzung der Bundesregierung im Winter deutlich mehr Menschen erkranken: „Die Infektionszahlen werden sich in den Wintermonaten aller Voraussicht nach deutlich erhöhen und mit einer anhaltenden Übertragung des Virus in die Bevölkerung einhergehen“, teilte die Regierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen mit. Zudem sei nicht auszuschließen, dass sich das Virus in seinen Virulenzeigenschaften ändern werde. „Beide Entwicklungen würden zu einer deutlich erhöhten Zahl schwerer und schwerster Krankheitsfälle führen und müssen bei der Vorbereitung berücksichtigt werden“, so die Regierung.

Grundsätzlich seien die Mutationsraten bei allen Subtypen des Influenzavirus relativ hoch. „Die Tatsache, dass sich das Neue Influenzavirus in den letzten Monaten aus virologischer Sicht relativ konstant gezeigt hat, lässt keinesfalls auf eine besondere Stabilität im Vergleich zu anderen Influenzavirussubtypen schließen“, warnt die Regierung. Wahrscheinlichkeit und Zeitpunkt einer solchen Veränderung seien aber derzeit nicht abzuschätzen.

Die vorliegenden Daten wiesen darauf hin, dass der Impfstoff vor einer Infektion mit dem Neuen Influenzavirus schützen werde. Der Schutz gegen veränderte Viren hänge davon ab, wie stark sich die Oberflächenbausteine des Virus verändern.

Auf die Frage der Grünen, ob eine Zwischenlagerung oder Bevorratung des bestellten Impfstoffs durch die Bundesländer vorgesehen sei, antwortete die Regierung: „Nein, es ist vorgesehen, den nur sukzessive lierferbaren Impfstoff möglichst umgehend zu verimpfen.“ Was mit den nicht verimpften Dosen geschehen soll, stehe noch nicht fest.

Mit Zusatzbeiträgen der Krankenkassen wegen der Impfkosten rechnet die Bundesregierung nicht - immerhin hätten die Kassen in der ersten Jahreshälfte einen Überschuss von rund 1,2 Milliarden Euro erzielt. Zudem hätten die Kassen Finanzreserven von rund 4,9 Milliarden Euro aufgebaut. Für das kommende Jahr seien die finanziellen Belastungen gegebenenfalls in den Ausgabenschätzungen zu berücksichtigen, so die Regierung. Über eine (teilweise) Kostenübernahme finden laut Antwort Gespräche zwischen Bund und Ländern statt.

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