Ukraine

Regierung droht Apothekern

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In ukrainischen Apotheken steigen die Preise für das Grippemittel Tamiflu - trotz einer Warnung der Regierung. Gesundheitsminister Wasyl Kniasewitsch hatte Ende vergangener Woche den Apothekern gedroht, ihnen die Lizenz zu entziehen, sollten sie die Preise für Grippemittel erhöhen.

Berichte, nach denen Tamiflu für das Zehnfache des üblichen Preises verkauft wird, häufen sich. Nach einem Bericht des ukrainische Nachrichtensenders ICTV verlangten Verkäufer in einer der größten Apotheken der Kiewer Innenstadt an der Wladimir-Straße 500 Dollar (337 Euro) für eine 25er Packung des Grippemittels Tamiflu.

In vielen Apotheken sind neben Tamiflu auch Schutzmasken ausverkauft. Präsident Viktor Juschtschenko forderte, es müssten mehr Schutzmasken hergestellt werden. Außerdem bat er Polen um zusätzliche Arzneimittellieferungen.

Juschtschenko bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Die Krankheit werde zu einer Bedrohung der nationalen Sicherheit, schrieb der Staatschef an die EU sowie die Regierungen benachbarter Länder. Die Ukraine sei alleine nicht in der Lage, das Problem zu lösen. Nach Medienberichten hat bereits eine Delegation der Weltgesundheitsorganisation WHO am Montag ihre Arbeit in Kiew aufgenommen, um die Lage einzuschätzen und den Hilfsbedarf zu ermitteln.

Die Zahl der Todesfälle wegen Schweinegrippe stieg auf 60, darunter mehrere Ärzte. Landesweit waren nach Angaben des Kiewer Gesundheitsministeriums am Montag rund 191.000 Menschen infiziert, unter ihnen 83.000 Kinder. In der Nacht zum Montag landete auf dem Flughafen in Kiew eine Sondermaschine mit 16 Tonnen des Grippemittels Tamiflu an Bord. Die ukrainische Führung dankte dem Pharmaunternehmen Roche, dass das Medikament zu einem besonders niedrigen Preis geliefert habe.

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