Razzia in Münchener Cannabis-Apotheke

Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Einsatz, der aufgrund des Verdachts auf „unerlaubtes Herstellen von Haschisch in nicht geringer Menge“ durchgeführt wurde. In der Apotheke wurden sowohl Haschisch als auch Utensilien zur Herstellung gefunden und sichergestellt.

Die Ermittlungen dauern noch an; als Beschuldigte benennt die Staatsanwaltschaft die beiden Inhaber der Apotheke, die diese erst seit Februar betreiben und seit April Medizinalcannabis auf Rezept anbieten. Bei der Razzia handele es sich um die erste und einzige Durchsuchung der Apotheke.

Der Anwalt der Beschuldigten bezeichnete die Razzia gegenüber der Lokalpresse als „erschreckend“ und betonte, dass Apotheken Cannabisprodukte für medizinisch-wissenschaftliche Zwecke legal herstellen dürften, ohne eine gesonderte Erlaubnis zu benötigen. Die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung, auch mit Cannabis, sei eine gesetzliche Aufgabe der Apotheken.

Er kritisierte die Durchsuchung als „schweren Eingriff in Grundrechte“ und als „unverhältnismäßig“, da die besagte Apotheke „regelrecht gestürmt und über Stunden durchsucht“ wurde. Der Anwalt bezeichnete das Vorgehen als „Schikane“.

Erst im Frühjahr war es in der Münchener Innenstadt zu einer Zwangsschließung einer Apotheke gekommen, in der ebenfalls Unregelmäßigkeiten unter anderem im Zusammenhang mit Cannabis festgestellt worden waren.