Betrugsverdacht

Razzia bei Traunsteiner Ärzten

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In einer Großaktion haben Traunsteiner Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei zahlreiche Arztpraxen und Wohnungen im Landkreis Traunstein durchsucht. Es werde gegen mehrere Ärzte wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft mit und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR).

Innerhalb von sechs Jahren sollen die Mediziner von ihren Patienten mindestens 650.000 Euro zu viel kassiert haben. Die Mehreinnahmen sollen sie laut Staatsanwaltschaft unter sich aufgeteilt haben. Nach Informationen des BR stehen die Ermittlungen im Zusammenhang mit einer großen radiologischen Praxis. Diese wurde demzufolge von mehreren niedergelassenen Medizinern als Gesellschaft gegründet und an einen Radiologen verpachtet. Der Radiologe habe eine Pachtgebühr gezahlt, die sich an der Höhe der Einnahmen bemaß, so der BR.

Um diese Einkünfte zu steigern, hätten die an der radiologischen Praxis beteiligten Ärzte die meisten ihrer Patienten nur an diese Praxis überwiesen. Dort seien den Patienten unter anderem Untersuchungen in Rechnung gestellt worden, die gar nicht gemacht wurden, berichtete der BR weiter. Bei der Durchsuchung der Arztpraxen hätten Staatsanwaltschaft und Polizei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Verdächtige und Zeugen wurden laut Anklage verhört.

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