Rauschgiftkonsum

Drogentote: Niedrigste Zahl seit 1988

, , Uhr
Berlin -

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im vergangenen Jahr mit 944 auf das niedrigste Niveau seit Jahren gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Minus von vier Prozent. Insgesamt waren zuletzt 1988 mit 670 Fällen weniger Drogentote gemeldet worden.

Das Durchschnittsalter der Opfer lag bei 37 Jahren, 81 Prozent waren männlich. Die meisten Drogenabhängigen starben an Vergiftungen wegen gleichzeitiger Einnahme verschiedener Substanzen.

Allerdings starben mehr Frauen an Drogen als in der Vergangenheit: Es waren 177 und damit 33 mehr als im Vorjahr, wie Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans (FDP) mitteilte.

Insgesamt sank die Zahl der erstauffälligen Konsumenten, die den Polizeibehörden bekannt geworden sind, um 8 Prozent auf knapp 20.000. Allerdings stieg die Zahl der Crystal-Konsumenten erneut an: 2556 Menschen waren erstmals als Konsumenten des kristallinen Methamphetamins aufgefallen, im Vorjahr waren es 1693.

Auch in diesem Jahr setzte sich der Anstieg psychotroper Wirkstoffe fort: 24 illegale Labore zur Herstellung synthetischer Drogen seien im vergangenen Jahr entdeckt worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit. „Bei sogenannten Designerdrogen gibt es steigende Umsatzzahlen“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke.

Angesichts der Lukrativität des Vertriebs sei mit einem Rückgang vorerst nicht zu rechnen. Das Problem sei, dass schon kleinere Veränderungen der molekularen Struktur aus einem verbotenen Stoff offiziell eine neue Substanz machen, die dann nicht unter bestehende Verbote fällt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte