Anti-Rauch-Programme haben in Kalifornien seit 1989 rund 86 Milliarden US-Dollar Gesundheitskosten gespart. Das berichten kalifornische Forscher von der Universität in San Francisco (UCSF) im Fachblatt „PLoS Medicine“. Der Studie zufolge wurden in Kalifornien im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 2004 nach Einführung umfassender Programme gegen das Rauchen 3,6 Milliarden Schachteln Zigaretten weniger verkauft, was die Tabakindustrie 9,2 Milliarden Dollar kostete.
Gleichzeitig nahmen die Einsparungen im Gesundheitswesen, von Krankenhauskosten bis Arzneimittel, mit jedem Jahr kontinuierlich zu. Laut der Abschätzung lagen die Gesundheitskosten in Kalifornien insgesamt um 28 bis 151 Milliarden Dollar niedriger, als ohne Anti-Rauch-Programme zu erwarten gewesen wäre.
Die Forscher verweisen auf die hohe „Rendite“ der Stop-Smoking-Programme, die mit einer vergleichsweise geringen Summe von 1,8 Milliarden Dollar gefördert wurden. Bei Gesamteinsparungen im Gesundheitswesen in Höhe von 86 Milliarden Dollar, dem wahrscheinlichsten Wert in der Studie, zahlte sich diese Investition 50-fach aus.
Die Werbespots des 1989 eingeführten staatlichen „Tobacco Control“-Programms zielen vor allem auf erwachsene Raucher ab, mit dem Ziel, Nikotingenuss als gesellschaftlich nicht akzeptabel darzustellen. Die Forscher merken kritisch an, dass die Regierungen trotz hoher Tabaksteuereinnahmen und Millionenabfindungen nach gerichtlichen Vergleichen mit den Tabakkonzernen nur ein kleines Budget für Anti-Rauch-Programme zur Verfügung stellen. Durch größere Kampagnen könnten die Gesundheitskosten „schnell um Hunderte von Milliarden Dollar“ gesenkt werden.
Die Wissenschaftler hatten die kalifornischen Gesundheitskosten mit 38 anderen US-Staaten verglichen, in denen Anti-Rauch-Kampagnen keine größere Rolle spielten und wo im Gegensatz zu Kalifornien Zigaretten nicht stärker besteuert und damit nicht wesentlich teurer wurden. Mit mehr als 36 Millionen Menschen ist Kalifornien der bevölkerungsreichste US-Staat.
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