Köln

Apothekenraub für den „nächsten Schuss“ APOTHEKE ADHOC, 19.11.2014 17:30 Uhr

Berlin - 

Mit einem Küchenmesser überfiel ein Drogensüchtiger im Februar spontan eine Apotheke am Ebertplatz in Köln. Laut Anklage betrat der Täter den Verkaufsraum mit vorgehaltener Waffe und bedrohte die beiden Angestellten. Diese flohen, der vorbestrafte Täter öffnete daraufhin die Kasse mit Gewalt und erbeutete 830 Euro. Wegen besonders schweren Raubs muss er sich jetzt vor dem Landgericht Köln verantworten.

Dem Kölner Stadt-Anzeiger zufolge irrte der 34-jährige obdachlose Täter am Spätnachmittag stundenlang durch die Stadt auf der Suche nach „dem nächsten Schuss“. Die Nacht zuvor habe er in einem Parkhaus verbracht und beim Rauswurf durch den Hausmeister seinen letzten Drogen-Vorrat verloren. Als er den menschenleeren Verkaufsraum der Apotheke am Ebertplatz sah, sei ihm der Gedanke zum Raub gekommen.

„Die Frauen hatten Todesangst, sie schrien so laut, so was habe ich noch nie gehört“, zitiert die Zeitung den Inhaber der Apotheke. Er sei aus dem Büro in den Verkaufsraum gelaufen. Dort habe der Täter gerade versucht, die Kasse zu öffnen und sich versehentlich selbst eine Schnittverletzung zugezogen. Auf den Hinweis des Apothekenleiters, die Polizei komme gleich, habe der Täter geantwortet: „Halt's Maul“. Daraufhin habe der Pharmazeut draußen Schutz bei den Passanten gesucht.

Einige Tage später sei der Obdachlose festgenommen worden, auch mithilfe der Überwachungskamera in der Apotheke. Er habe bereits 16 einschlägige Vorstrafen aus dem Bereich der Beschaffungskriminalität, so der Kölner Stadt-Anzeiger.

Bei der Verhandlung zeigte sich der Täter der Zeitung zufolge bereit, einen stationären Entzug zu versuchen. Angesetzt sind insgesamt vier Verhandlungstage, der nächste ist am 20. November. Am 12. Dezember soll das Verfahren abgeschlossen werden.