Viermal innerhalb von drei Wochen hatte ein Apothekenräuber in Mönchengladbach zugeschlagen: Gestern Abend konnte die Polizei schließlich einen Tatverdächtigen in seiner Wohnung festnehmen. Kurz vorher hatte der Mann noch eine fünfte Apotheke überfallen.
Nach dem fünften Überfall gestern Nachmittag gegen 15.15 Uhr, dieses Mal auf die Rosen-Apotheke von Inhaberin Ingrid Kaum, observierte die Polizei die Wohnung des Verdächtigen. Bei der Polizei war ein entscheidender Hinweise eingegangen, der auf den 30-jährigen Mann hingedeutet hatte.
Doch der Mann kehrte nach dem Raub zunächst nicht nach Hause zurück. Die Beamten durchsuchten daher seine Unterkunft nach Beweismitteln. Sie fanden dabei unter anderem Kleidungsstücke, die der Täter laut Zeugenaussagen bei den vorangegangenen Raubzügen getragen hatte. Das bestätigte den Tatverdacht.
Gegen 22.30 Uhr kam der Mann schließlich in seine Wohnung zurück. Er wurde direkt von den wartenden Polizisten festgenommen. Er ist der Polizei bekannt – allerdings nicht als Räuber, sondern als Amphetamin-Abhängiger. Auch mit anderen kleinen Delikten soll er auffällig geworden sein. Bei der Vernehmung heute Morgen gestand er die Überfälle; er soll heute Mittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Wann der Prozess gegen ihn eröffnet wird, steht noch nicht fest.
Wieso er die Überfälle begangen hat und warum er es auf Apotheken abgesehen hatte, ist laut Polizei noch unklar. Vor der Rosen-Apotheke überfiel der Täter am 3. Mai die Nord-Apotheke in Rheydt, am 14. Mai die Löwen-Apotheke und am 17. Mai die Maxmo-Apotheke Stresemannstraße. Schließlich schlug er am vergangenen Samstag zum zweiten Mal in der Nord-Apotheke zu.
Alle Taten verliefen sehr ähnlich. Der Mann betrat die Apotheken mit einer schwarzen Pistole bewaffnet. Damit bedrohte er die anwesenden Angestellten und befahl ihnen, die Kasse zu öffnen. Daraus entnahm er selbst die Geldscheine. Anschließend floh er, meist auf einem Fahrrad.
Laut Polizei gingen trotz einer detaillierten Täterbeschreibung und veröffentlichter Fahnungsfotos nur wenige Hinweise aus der Bevölkerung ein. Dr. Ulrich Adams, Inhaber der zweifach überfallenen Nord-Apotheke, hatte daher überlegt, eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für sachdienliche Hinweise auszuschreiben. Die Zahlung hatte er sich mit den anderen geschädigten Inhabern teilen wollen.
APOTHEKE ADHOC Debatte