Rassismus-Debatte

Soll Frau Mohr sich umbenennen?

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Berlin -

Mohren-Apotheken-Ärger und kein Ende. Immer wieder wird Apotheker Gerhard Weigand, Seniorchef der Mohren-Apotheke im bayerischen Bad Königshofen, darauf angesprochen, ob er seinen Unternehmensnamen ändern werde. Jetzt stellt er klar: Alles bleibt wie es seit 235 Jahren ist.

Er sieht keinen Anlass, seine Apotheke umzubenennen. Gegenüber der „Mainpost“ sagt er: „Diese Diskussion ist völlig überflüssig.“ In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Rassismusvorwürfe gegen Apotheker, die „Mohren“ im Unternehmensnamen tragen. Aus Weigands Sicht steht fest: „Die Bezeichnung wird anerkennend genutzt, sie erinnert an die Heilkundigen aus dem Mohrenland.“

In der Mainpost fragt Weigand, wie weit man die „Political correctness“ noch treiben wolle. „Wir haben rund 15 Kunden mit dem Nachnamen Mohr. Sollen die jetzt ihren Namen wechseln?“ Auch der Bürgermeister von Bad Königshofen teilt seine Meinung, hält den Namen der Apotheke keinesfalls für diskriminierend, sondern als historisch und anerkennend.

Nachdem die Kommunale Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt am Main in einem Antrag die Mohren-Apotheke und Zeil-Apotheke zum Mohren als rassistisch bezeichnet hatte, entbrannte Anfang des Jahres in ganz Deutschland eine Rassismus-Debatte. Im März war der wochenlange Streit dann beendet. Die Koalition aus SPD, Grünen und CDU im Frankfurter Rathaus entschied, sich nicht für das Verschwinden der „Mohren-Apotheken“ aus dem Stadtbild einzusetzen.

Apotheker Alexander Schwartz, Inhaber der Zeil-Apotheke zum Mohren, sagte damals: „Die Entscheidung überrascht mich nicht, ich begrüße, dass alles so bleiben soll, wie es ist.“ Von seinen Kunden hat Schwartz viel Zuspruch erfahren, keiner habe den Apothekennamen kritisiert. „Die Apotheke befindet sich in einem denkmalgeschützten Haus. Es wurde im Jahr 1900 erbaut, seitdem steht ‚Zum Mohren‘ an der Aussenfassade. Selbst wenn ich wollte, könnte ich den Schriftzug aus Denkmalschutzgründen nicht entfernen.“

Die zweite Betroffene ist Karin Schweizer aus der Eschersheimer Mohren-Apotheke. Sie bezeichnete die von der KAV geäußerte Kritik im Januar gegenüber der Frankfurter Rundschau als „befremdlich“.

Die Migrantenvertretung habe sie nicht kontaktiert. Die in den 60er-Jahren eröffnete Apotheke trage ihren Namen schon sehr lange, es sei ein bundesweit häufiger, traditioneller Name für Apotheken.

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