Überfall

Räuber verletzt Apothekenmitarbeiterin mit Spritze

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Berlin -

Ein bislang unbekannter Täter versuchte am Samstagmorgen in mehreren Apotheken in Plankstadt und Schwetzingen ohne Rezept an Beruhigungsmittel zu kommen. Als er zum wiederholten Male scheiterte, stach er zu.

Nach einem Bericht der Polizei Mannheim verlangte der als etwa 30 bis 35 Jahre alte Täter in allen Apotheken rezeptpflichtige Beruhigungsmittel, ohne jedoch eine entsprechende Verordnung dabei zu haben. Die Abgabe wurde jedes Mal verweigert.

Zunächst versuchte der Mann sein Glück in Plankstadt. Bei seinem dritten Besuch in der Schubert-Apotheke binnen kurzer Zeit bedrohte er eine Angestellte mit einer Spritze. Sollte sie ihm die Medikamente nicht aushändigen, werde er zustechen, so seine Drohung. Mit vereinten Kräften gelang es der Mitarbeiterin und den anwesenden Kunden, den Mann aus der Offizin zu drängen. Er flüchtete mit einem Fahrrad.

Anschließend verlegte er seine Versuche nach Schwetzingen, so etwa in die Hof-Apotheke. In der Mayerhof-Apotheke scheiterte er am Apothekerehepaar Makridis. „Der Mann behauptete, ihm sei am Abend davor etwas in sein Getränk gemischt worden, ihm gehe es so schlecht“, erzählt Selâmet Kiși Makridis. Er habe nach Remestan (Temazepam) und Valium (Diazepam) ohne Rezept gefragt. „Mein Mann sagte, wenn es ihm so schlecht ginge, solle er ins Krankenhaus, er werde ihm einen Krankenwagen rufen.“ Das habe der Täter aber so nicht gewollt und sei weitergeradelt.

Eine ganz andere Geschichte tischte der junge Mann in der St.-Martin-Apotheke auf. „Er war gleich dreimal da und schien mir ziemlich durchgeknallt“, erzählt Besitzer Michael Havlik. „Er sagte, er brauche Remestan und andere Medikamente, um seine Psychose in den Griff zu bekommen.“ Havlik versuchte, den Mann wegzuschicken, er habe das Medikament nicht vorrätig. „Beim letzten Besuch ging er am HV-Tisch vorbei in den hinteren Bereich. Ich sagte ihm, so gehe es nicht, wenn er nicht sofort verschwinde, würde ich die Polizei rufen. Er entschuldigte sich und ging.“

Nicht ganz so glimpflich davon kam eine Angestellte in der Dreikönig-Apotheke. Gleich viermal wurde der junge Mann hier vorstellig. Beim letzten Versuch lief er mit der Spritze in der Hand zielsicher zum Medikamentenschrank und versuchte, Schubladen zu öffnen. Als ihn die Mitarbeiterin vom Schrank wegziehen wollte, stach er zu und warf die Frau zu Boden. Dabei wurde sie leicht verletzt. Der Täter floh aus der Apotheke. Die Kriminalpolizei ermittelte hier heute noch vor Ort.

Der flüchtige Täter wird wegen schwerem Raubs gesucht und soll etwa 180 bis 185 cm groß sein. Er wird als dunkelhaarig mit dunklen Augen, einem gelblich-weißlichen Gesicht und einem Drei-Tage-Bart beschrieben. Er habe Kurpfälzer Dialekt gesprochen und zur Tatzeit ein weißes T-Shirt, eine dunkle Jacke, eine dunkle Hose und Badeschuhe getragen. Zeugen, die Hinweise auf den Täter geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Mannheim unter 0621 - 1744444 zu melden.

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