Aufregung in Euskirchen: In einem Abrissgebäude wurde bei Aufräumarbeiten ein Metallbehälter mit der Aufschrift „Radioaktiv – Uran“ entdeckt. Der Fund sorgte für einen mehrstündigen Feuerwehreinsatz. Später gab die Polizei Entwarnung. Bei dem verdächtigen Gegenstand handelte es sich um ein Präparat der Medizintechnik. Denn im Gebäude befand sich früher offenbar eine Apotheke.
Etwa um neun Uhr wurde nach Angaben der örtlichen Polizei bei Aufräumarbeiten in einer Garage eine drei bis vier Kilo schwere Geldkassette mit der Aufschrift „Radioaktiv – Uran“ gefunden. Da den Reinigungskräften die Aufschrift suspekt vorkam, riefen sie die Feuerwehr und lösten damit einen mehrstündigen Großeinsatz aus. Zudem hieß es zunächst, im Gebäude würden sich weitere Behälter mit Chemikalien befinden. Die Rede war von Schwefelsäure.
Die Feuerwehr rückte mit insgesamt rund 60 Einsatzkräften an. Auch das Ordnungsamt der Stadt Euskirchen und die Polizei waren am Einsatz beteiligt. Unweit des Fundorts befinden sich Schulen, die evangelische Kirche, das Amtsgericht, das Rathaus sowie zahlreiche Praxen, Büros und Wohnhäuser. Der Bereich wurde daher großräumig abgesperrt.
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten und gelben Chemikalienschutzanzügen untersuchten den vermeintlich radioaktiven Fund in der Garage. Messungen der Feuerwehr und des Fraunhofer-Instituts bestätigten den ersten Verdacht, dass es sich um schwach strahlendes Material handelt.
Nach Angaben der Polizei habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden. Die schwach strahlende Substanz wäre in dem Metallbehältnis gesichert und nicht ausgetreten. Weitere Maßnahmen seien nicht erforderlich gewesen. Die Kassette wurde nun von einer Fachfirma abtransportiert.
Später teilt die Polizei mit, dass es sich beim radioaktiven Fund um ein altes Präparat aus der Medizintechnik handelte. Das Präparat der Medizintechnik dürfte im Zusammenhang mit der früheren Apotheke stehen, erklärt ein Polizeisprecher. Deren Betreiber sei verstorben. Eine Lagerung dieses Stoffes sei nicht illegal.
Nach wenigen Stunden hob die Polizei die Absperrungen auf. Die Ermittlungen seien eingestellt worden, da kein strafrechtliches Handeln vorläge, so die Ermittler. Laut Polizei hat die Feuerwehr das Material, das der Kassette lag, zur Landessammelstelle für radioaktive Abfälle in Jülich gebracht.
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