Tradition im Erzgebirge

Qualmender Kopf: Drosten als Räuchermännchen

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Berlin -

Das Coronavirus niederhalten, davon dürfte nicht nur Christian Drosten träumen. Zumindest bildhaft als Räuchermännchen tut der Virologe nun aber genau das. Ein Familienbetrieb aus dem erzgebirgischen Seiffen hat den Chefvirologen der Berliner Charité als Holzfigur nachempfunden und ihn auf ein stilisiertes Virus gestellt.

„Volkskunst orientiert sich immer an der Zeitgeschichte, an dem, was passiert“, sagt Holzkünstler Tino Günther. In diesem Jahr sei kaum ein Beruf so sehr ins Blickfeld der Aufmerksamkeit gerückt wie der des Virologen. Das 26 Zentimeter hohe Räuchermännchen trägt einen weißen Kittel, selbstverständlich einen Mund-Nasen-Schutz und zerzaustes Haar. Diese Ähnlichkeit mit dem inzwischen einer breiten Öffentlichkeit bekannten Wissenschaftler sei aber „rein zufällig“, ergänzt Günther augenzwinkernd.

Im Unterschied zum traditionellen „Rachermannl“, wie man im Erzgebirge sagt, raucht die Virologen-Figur nicht aus dem Mund. „Das geht ja schon durch die Mund-Nasen-Maske nicht und hätte auch nicht gepasst.“ Also qualmt dem Räuchermann sinnbildlich der Kopf. Außerdem streckt der Virologe – versteckt unter der Maske – der Pandemie die Zunge heraus.

Die Nullserie mit 15 Stück sei binnen weniger Stunden ausverkauft gewesen, berichtet Günther. Inzwischen führe er eine Bestellliste. Richtig losgehen soll die Produktion dann nach Weihnachten im Januar. Mit einem in der Krise nicht zu vernachlässigenden Nebeneffekt: Nach der für die Branche wichtigsten Zeit des Jahres könnte das Geschäft mit dem Drosten-Räuchermännchen die sieben Fertigungsmitarbeiter vor der ansonsten drohenden Kurzarbeit retten.

 

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