Unbekannte stehlen aus einem ICE einen Koffer mit einer Knochenmarkspende – offenbar wissen sie nichts von dem möglicherweise lebensrettenden Inhalt. Hunderte Kilometer entfernt taucht der Koffer wieder auf.
Ein aus einem ICE in Siegburg gestohlener Koffer mit einer möglicherweise lebensrettenden Knochenmarkspende ist wieder aufgetaucht – rund 350 Kilometer weiter nördlich in Emden. Reinigungskräfte entdeckten den Koffer in einem IC-Zug und übergaben ihn der Bundespolizei, wie die Polizei mitteilte. Der Transportkoffer war laut Polizei noch funktionstüchtig, da er über eine eigenständige Kühlung verfügt.
Der Koffer wurde am Dienstagnachmittag gestohlen. Beim Halt des ICE 109 von Dortmund nach Basel in Siegburg lenkten die Diebe die Mitarbeiter einer Transplantationsgesellschaft ab und verließen den Zug unerkannt. Am Abend fanden Reinigungskräfte den schwarzen Koffer in einem Wagen des IC 2004 nach Emden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um einen gezielten Diebstahl gehandelt hat. „Es ist vielmehr zu vermuten, dass die Täter von dem Inhalt überrascht waren und den Koffer unmittelbar wieder entsorgt haben.“ Das Knochenmark ist für einen Patienten in Straßburg vorgesehen.
Knochenmarkspenden sind oft die einzige Rettung beim sogenannten Blutkrebs, einer bösartigen Erkrankung der weißen Blutkörperchen. Dafür ist eine Art genetischer Zwilling nötig, dessen Gewebemerkmale mit denen des Kranken übereinstimmen.
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