Krankenstand

Psyche im Stress dpa, 25.02.2009 15:12 Uhr

Berlin - 

Psychische Erkrankungen schlagen nach einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK bei Krankschreibungen immer stärker zu Buche. Ein häufiger Grund sei Dauerstress im Job. 2008 fehlten von 9,7 Millionen AOK-Versicherten rund 8 Prozent wegen psychischer Probleme. Seit 1995 seien die Fehlzeiten in diesem Bereich damit um 80 Prozent angestiegen.

Die meisten Ausfalltage gab es bei AOK-Versicherten 2008 durch Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent), Verletzungen (12,6 Prozent), Atemwegserkrankungen (12,5 Prozent) und psychische Leiden (8,3 Prozent). Im Vergleich zu den häufigen Krankheitsursachen sind psychische Probleme oft mit längeren Fehlzeiten verbunden. Bei einer Atemwegserkrankung wie Bronchitis fielen Arbeitnehmer rund 6,4 Tage aus, bei psychischen Leiden waren es 22,5 Tage.

Den wachsenden Anteil solcher Krankheiten registrieren auch andere Krankenkassen seit mehreren Jahren. Die Deutschen Angestellten Krankenkasse stellte Mitte Februar in einer Umfrage fest, dass 800.000 gesunde Bundesbürger gegen Stress und Konflikte am Arbeitsplatz inzwischen regelmäßig zu Medikamenten greifen. Rund zwei Millionen Menschen gaben in der Studie zu, schon einmal Stimmungsaufheller oder Medikamente zur Konzentrationssteigerung geschluckt zu haben.