Es war ein lebensgefährlicher Nebenjob, auf den sich Frauen über das Internet einließen. Ein Mann gab sich als Arzt an einer Universität aus – zu Forschungszwecken sollten sie sich Stromschlägen aussetzen.
Ein Mann aus dem Raum Würzburg soll über Jahre hinweg als falscher Arzt junge Frauen zu lebensgefährlichen Stromexperimenten überredet haben. Medienberichten zufolge hat er sich bundesweit gegenüber den Opfern als Mediziner an einer Universität ausgegeben und sie über das Internet dazu gebracht, an vermeintlichen Forschungen teilzunehmen. Von Dienstag an muss er sich am Landgericht München II verantworten.
Es geht um Dutzende Fälle, in denen die Frauen sich nach Anweisung des falschen Arztes Stromstöße selbst zufügten. Der Mann soll die angeblichen Versuche live über das Internet verfolgt haben.
Den Berichten zufolge hat der Mann, der IT-Fachmann sein soll, auch Videos von den Taten angefertigt. Eine 16-Jährige soll ihn angezeigt haben, die selbst Opfer von lebensbedrohlichen Stromschlägen wurde. Der Mann wurde schließlich an seinem Wohnsitz festgenommen.
Die jungen Frauen hatten im Internet nach Jobs gesucht - daraufhin meldete sich der Mann und bot die vermeintliche Mitarbeit an der Forschung an. Dafür sollten sie auch bezahlt werden.
Nun muss sich der 30-Jährige von Dienstag an wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Missbrauch von Berufsbezeichnungen und anderen Delikten vor dem Landgericht München II verantworten. Für den Prozess gegen den gebürtigen Würzburger sind zunächst 15 Verhandlungstage bis zum Januar angesetzt, wie das Gericht am Freitag mitteilte.
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