Inhaberinnen kämpfen zusammen

Protesttag: „Wir nutzen den Streik zum Netzwerken“

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Berlin -

Am Mittwoch sollen in der Region „West“ die Apotheken geschlossen bleiben. Viele Teams aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden am zweiten Protesttag in diesem Monat nach Dortmund fahren, um auf die prekäre Lage der Apotheken aufmerksam machen. Manche Inhaber:innen nutzen die Zeit aus „arbeitstechnischen Kapazitätsgründen“ jedoch anders: „Ich setze mich am Mittwoch mit weiteren fünf Inhaberinnen zusammen, um in Zukunft gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen“, so Katherina Rack, Inhaberin der Apotheke am Markt in Kelkheim im hessischen Main-Taunus-Kreis.

Insgesamt seien es sechs junge Frauen mit Kindern und eigenen Apotheken rund um und in Kelkheim, die am Mittagstreff teilnehmen: „Weil wir aus zeitlichen Gründen den etwa dreistündigen Weg nach Dortmund nicht antreten können, haben wir uns zum Netzwerken verabredet“, so Rack. „Wir alle werden die Apotheken an diesem Tag schließen und uns so am Streik beteiligen. Es ist zudem geplant, die Kunden und Kundinnen vor der Apotheke über die bedenklich Lage der Apotheken zu informieren. Eine genaue Planung habe ich dazu aber noch nicht“, so die Inhaberin.

„Verdeutlichen was uns vom Internet abhebt“

Mittags wolle man sich jedoch in Kelkheim zum gemeinsamen Austausch treffen: „Wir können nicht mehr jeder für sich allein kämpfen, wir müssen uns zusammenschließen“, ist Rack überzeugt. „Das ist eine Premiere, wir haben uns noch nie getroffen, um uns auszutauschen.“ Es soll um eine Strategie zur Stärkung der Apotheke vor Ort gehen: „Wir müssen noch viel mehr verdeutlichen, was wir alles können und haben und uns somit vom Internethandel abhebt“, so die Inhaberin, die damit unter anderem die Beratungsfunktion, die Notdienste und die Rezeptur der Apotheke vor Ort unterstreicht.

Zusammenschluss in Kelkheim

„Deswegen fand ich auch den deutschlandweiten Protesttag am 14. Juni viel stärker als diese geteilte Aktion jetzt im November. Es müsste eine gemeinsame Aktion geben, die auch stark in der Presse Widerhall findet. So recht verstehe ich diese Trennung nicht“, so Rack. Für sie ist jedenfalls klar: „Streik ja, aber im großen Rahmen. Den Tag nächste Woche nutzen wir lieber für den Zusammenschluss hier in Kelkheim.“

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