Protesttag: 77 Prozent stehen hinter Apotheken Hanna Meiertöns, 11.06.2023 09:19 Uhr
Die Arzneimittelversorgung wird am kommenden Mittwoch vielerorts nur über Notdienste sichergestellt sein, in der Bevölkerung stoßen die Apotheke mit ihrer Protestaktion aber auf große Unterstützung: Drei von vier Bürger:innen unterstützen laut einer aktuellen Umfrage die Streikforderungen und stellen sich hinter die Apotheken.
„Die Apotheke ist für meine Gesundheitsversorgung sehr wichtig“ – dieser Aussage stimmen laut einer aktuellen Umfrage 77 Prozent der deutschen Bundesbürger:innen zu. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Personen, die Appinio im Auftrag des OTC-Herstellers Engehard durchgeführt hat.
Vor allem geschätzt wird die persönliche Beratung durch die Apotheke vor Ort (72 Prozent), die auch die erste Anlaufstelle für akuten Arzneimittelbedarf ist (72 Prozent). Bei Fragen zur Medikation wird am häufigsten zuerst mit dem pharmazeutischen Fachpersonal (68 Prozent) gesprochen, erst danach folgt der Arzt (knapp 60 Prozent). 80 Prozent erreichen die Apotheke vor Ort innerhalb von maximal zehn Minuten.
Sieben von zehn Deutschen (72 Prozent) halten die für Apotheken wichtig und unverzichtbar für die Gesundheitsversorgung und 77 Prozent der Befragten unterstützen die Streikforderungen und erklären sich solidarisch mit ihnen. So auch Nadja Herres aus Frankfurt: „Ich bin Mutter von zwei Kindern. Als Familie sind wir regelmäßig in der Apotheke. Hier kennt man uns und geht auf unsere persönlichen Bedürfnisse ein. Darauf möchte ich nicht verzichten und kann verstehen, dass das Apothekenpersonal auf diese Weise protestiert.“
„Die pharmazeutische Expertise, die uns die stationären Apotheken bieten, ist unersetzlich. Umso wichtiger ist es, dass Politik und Apotheken in einen konstruktiven Dialog treten und die bestehenden strukturellen Probleme gelöst werden – und zwar langfristig“, so Richard Engelhard, CEO von Engelhard Arzneimittel. Es dürfe nicht dazu kommen, dass weitere Apotheken sich zu einer Schließung gezwungen sehen würden. „Deshalb unterstützen wir die Apotheken in ihren Forderungen und stehen an ihrer Seite.“