Jede Apotheke muss mitmachen

Protest-Video: „Darum bleibt unsere Apotheke geschlossen“

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Protest-Video: „Darum bleibt unsere Apotheke geschlossen“.Foto: Storchen-Apotheke
Berlin -

Ein bundesweiter Apotheken-Protest soll am 14. Juni stattfinden und die Betriebe sollen bis auf notdiensthabende Apotheken geschlossen bleiben. Ingrid Schierle hat ein Protest-Video gedreht, in dem die Apothekerin begründet, warum die StorchenApotheke im niederbayerischen Gerzen an diesem Tag geschlossen bleibt: „Jede Apotheke muss an diesem Tag mitmachen. Es ist wichtig, dass so viele Kolleg:innen wie möglich laut werden, um endlich was zu erreichen.“

„Warum wir protestieren? Wir wollen euch mit Arzneimitteln versorgen, die wir auch künftig zuverlässig liefern“ so startet das Protest-Video zur Begründung für die Beteiligung am Streik-Tag. „Wir müssen am 14. Juni einen Tag schließen, um auch künftig für die Kund:innen da zu sein“, erklärt Schierle. Die Patient:innen müssen verstehen, wie schlimm die Situation für die Apotheken vor Ort momentan ist: „Unsere Apotheke bleibt definitiv zu an diesem Mittwoch. Wir verdunkeln die Schaufenster und werden Plakate aufhängen.“ Welche das genau sein werden, sei derzeit noch in der Planung, so Schierle.

„Wir werden auch nicht vor der Apotheke stehen, um Flyer zu verteilen. Unsere Landapotheke hat so gut wie keine Laufkundschaft, und man kennt sich hier. Es wird dann wahrscheinlich vorkommen, dass Kund:innen kommen und nur mal schnell ein Rezept einlösen wollen, deswegen bleibt die Offizin komplett geschlossen.“ Für die Notfälle sei dann eine der notdiensthabenden Apotheken da.

„Wir brauchen kein Klein-Klein“

„Ich bin zusätzlich auch in der Freien Apothekerschaft aktiv. Da wird schon sehr viel an Plakaten und Flyern gebastelt. Besonders gefallen hat mir ein Comic-Plakat: Ohne Apotheke ist alles doof.“ Die Entscheidung, wie die Schaufenster gestaltet werden, falle in den nächsten Tagen. Zudem hofft die Apothekerin auf eine große Kundgebung in München: „Das wäre angemessen, da würden wir auf jeden Fall hinfahren. Je größer und lauter, umso besser.“ Eine Anfrage an den Bayrischen Apothekerverband (BAV) zu solch einer Veranstaltung habe nichts weiter ergeben, so Schierle: „Vom BAV habe ich nur gehört, dass es eher dezentrale Aktionen geben soll. Aber wir brauchen nicht solches Klein-Klein-Gemache. Es müssen große Aktionen sein.“

Im Notdienstkreis ihrer Apotheke habe sich Schierle ebenfalls bereits umgehört. Die Zustimmung zur Beteiligung sei bis auf eine Kollegin durchweg positiv gewesen: „Ich habe mit der Apothekerin telefoniert, und sie will es sich doch noch überlegen, mitzumachen.“ Bei der Inhaberin seien Zweifel aufgekommen, ob die Schließung für einen Tag die Kundschaft nicht zum Versandhandel treibe. „In meinen Augen ist das Quatsch. Die Menschen können sich für einen Tag, an dem die Offizin geschlossen bleibt, gut organisieren“, so Schierle.

Alle mit ins Boot holen

Man müsse mit den Menschen reden und ihnen erklären, warum die Protest-Beteiligung wichtig sei, dann bekomme man auch Verständnis, so Schierle. „Wir haben zum Beispiel auch unsere umliegenden Ärzte informiert und auch das Heim, welches wir beliefern, mit ins Boot geholt“, so die Apothekerin. Die Reaktion sei auch hier positiv gewesen: „Die Heimleitung hat mit Verständnis reagiert. An Sonn- oder Feiertagen seien wir ja auch nicht da, das könne man dann genauso händeln.“ Mit dem Video hofft Schierle so viele Kolleg:innen wie möglich zu erreichen und teilte es bereits in den sozialen Medien, wo es schon etliche Male aufgerufen wurde.

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