An der Uniklinik Magdeburg hat es mehrere Probleme bei der Vollnarkose mit dem Mittel Propofol gegeben. „Anästhesisten haben im April 2016 mehrfach gemerkt, dass die Narkose nicht so tief ist, wie bei der Dosierung gedacht“, sagte der Ärztliche Leiter des Klinikums, Dr. Jan Hülsemann. Das sei bei Operationen von einer einstelligen Zahl an erwachsenen Patienten aufgefallen. Die Dosis sei in diesen Fällen erhöht worden.
Außerdem habe es Untersuchungen mit dem Kernspintomographen gegeben, bei dem Kinder während der Narkose unruhig gewesen seien, sagte Hülsemann. Die Bewegungen seien bei der Untersuchung nicht aufgefallen, die Aufnahmen jedoch leicht unscharf gewesen. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ darüber berichtet.
„Es ist niemand aufgewacht. Das wäre der größtmögliche unangenehme Vorgang, mit dem man anders hätte umgehen müssen. Aber das ist nicht passiert“, sagte Hülsemann. Es habe niemand die Augen geöffnet oder über Schmerzen geklagt. Die Uniklinik sei auch nicht mit Beschwerden oder Klagen konfrontiert worden. Die Dosierung und Proben des verbliebenen Narkosemittels seien überprüft worden. Die Klinik werde am Montag prüfen, ob sie die Vorfälle den Behörden hätten melden müssen. „Aus unserer Sicht haben wir alles geprüft.“ Außerdem seien seither keine ähnlichen Fälle mehr aufgetreten.
Auch der Hersteller konnte die Ursache nicht klären. „B. Braun wurde seinerzeit darüber informiert, dass Patienten bei der Gabe von Propofol aufwachten. Wir haben daraufhin die Chargendokumentation überprüft und keine Auffälligkeiten festgestellt“, zitierte die „Bild am Sonntag“ einen Sprecher der Firma B. Braun Melsungen.
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