Preisgekrönte Ausbildungsapotheke Deniz Cicek-Görkem, 10.12.2018 08:58 Uhr
Apotheken sind Ausbildungsplatz für rund 3600 junge Menschen, die sich im Rahmen einer dualen Ausbildung zur PKA befinden. Optimale Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sind Voraussetzung dafür, dass das Personal gut in den Job starten kann. Die Potsdamer Staatskanzlei zeichnet die Heide-Apotheke in Schwarzheide für besondere Leistungen in diesem Bereich aus. Kürzlich wurde deshalb diese Apotheke von Grit Sponner mit dem „Brandenburgischen Ausbildungspreis 2018” geehrt, der dieses Jahr zum 14. Mal verliehen wurde.
80 Unternehmen haben sich in diesem Jahr für den Preis beworben, darunter auch die Heide-Apotheke. „Ich habe mich auf Anraten der Kammer beworben“, berichtet Sponner, die Inhaberin von insgesamt vier Apotheken ist. „1995 gründete ich die Liebig-Apotheke in Schwarzheide. Im Jahr 2005 folgten dann die Übernahme der Heide- und Sonnen-Apotheke, sowie 2011 der Apotheke im Schlossparkcenter in Senftenberg.” Derzeit beschäftige sie drei PKA-Auszubildende in ihren Apotheken.
Die Heide-Apotheke ist eine von den zehn Unternehmen in Brandenburg, die für ihr vorbildliches Engagement in der betrieblichen Ausbildung ausgezeichnet wurden. Sponner darf sich gemeinsam mit ihrem Team nun über den Preis freuen, der mit 1000 Euro dotiert ist. Bei der Preisverleihung würdigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) als Schirmherr die Preisträger als Vorbilder für gute Ausbildungsbedingungen.
„Unser Ausbildungspreis soll ein Zeichen setzen und zu guter Ausbildung ermuntern. Die Bewerbungen zeigen, mit wie viel Einfallsreichtum und Entschlossenheit die Unternehmen den potenziellen Fachkräftenachwuchs für ihre jeweilige Branche und ihre Region zu begeistern versuchen. Auf vorbildliche Weise bieten sie Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort. Sie stärken damit die regionalen Wirtschaftsstandorte und zeigen jungen Menschen: Hier in der Heimat gibt es beste Perspektiven“, sagte Woidke.
Auch Arbeitsministerin Susanna Karawanskij (DIe Linke) würdigte die Preisträger: „Alle Unternehmen, die sich an dem Brandenburgischen Ausbildungspreis beteiligt haben, zeigen eindrucksvoll, wie gute Ausbildung funktioniert. Wir brauchen mehr solcher Ausbildungsbetriebe. Selbst auszubilden ist der beste Weg, dem Fachkräftemangel vorzubeugen.“ Brandenburg biete jungen Menschen hervorragende Bedingungen für einen erfolgreichen Start in ihr Berufsleben. „Und wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb müssen wir noch stärker zeigen, was gute Ausbildung in Brandenburg konkret bedeutet, um mehr junge Menschen zu gewinnen.“
Fachkräftemangel – ein Begriff, den die Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie und Diplom-Chemikerin auch zu gut kennen dürfte. „Ich habe eine PTA- und eine Apotheker-Stelle zu besetzen. Ich suche seit Januar dieses Jahres neue Mitarbeiter, habe aber bislang keine gefunden”, sagt sie. Aktuell bilde sie auch keine PTA-Praktikanten und auch keine Pharmazeuten im Praktikum aus.
Damit ist Sponner in Brandenburg nicht die Einzige. Ihre Hoffnung sei ein Pharmaziestudiengang an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus/Senftenberg, worüber zuletzt diskutiert wurde. „Ich würde mich freuen, wenn es einen Standort hier in Brandenburg gibt. Dann würde ich wahrscheinlich auch mehr Personal für meine Apotheken finden”, sagt sie. Der Campus Senftenberg sei vor allem gut, „weil die Räumlichkeiten gut geeignet für ein Pharmaziestudium sind”.