Diabetes

Präventionsstudie in Apotheken gestartet APOTHEKE ADHOC, 02.10.2012 13:54 Uhr

Berlin - 

In bayerischen Apotheken wird erstmals eine Studie zur Diabetes-Prävention durchgeführt. Über ein Jahr lang sollen Apotheken Risiko-Personen beraten und informieren, um das Erkrankungsrisiko zu senken. Das Projekt „Glicemia“ wird vom wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Apothekerkammer (WIPIG) durchgeführt.

Insgesamt 42 Apotheken in Bayern beteiligen sich an dem Projekt. Im Oktober sollen sie versuchen, jeweils etwa 30 Risiko-Patienten zu rekrutieren. Das Diabetes-Risiko soll anhand des standardisierten Fragebogens Findrisk festgestellt werden. Die Studienteilnehmer werden dann ab November über 12 Monate hinweg in ihren Apotheken betreut und beraten.

87 Apotheker und PTAs wurden zu diesem Zweck besonders geschult. An drei Terminen sollen sie die Blutwerte der Patienten messen und den Findrisk abfragen. Mit jedem Studienteilnehmer werden in Beratungsgesprächen persönliche Ziele vereinbart und in einem Präventionspass festgehalten. Die Patienten erhalten einen Schrittzähler, der sie zu mehr Bewegung animieren soll.

Zusätzlich zu den individuellen Beratungsgesprächen sollen die Apotheker mehrmals im Jahr Vorträge für alle Patienten der Apotheke halten und über Prävention informieren. Für ihren Aufwand werden die Apotheker mithilfe von gesammelten Fördergeldern unterstützt, für die Vorträge erhalten die Apotheker zudem ein Honorar von der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung.

 

Die Idee für ein Diabetes-Präventionsprojekt war aus einer früheren Studie entstanden: Von 2010 bis 2011 hatte das WIPIG die „Bestands- und Bedarfsanalyse der Präventionsaktivitäten von Apotheken“ durchgeführt. Dabei wurde einerseits erfragt, welche Präventionsangebote Apotheken bereits durchführen, und andererseits, welche Angebote sich Patienten wünschen.

Diabetes stand bei dieser Analyse weit oben, und so kam im WIPIG die Idee für „Glicemia“ auf. Die Untersuchung ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem WIPIG und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gefördert wird die Studie mit etwa 100.000 Euro, unter anderem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, von der Lesmüller-Stiftung und dem BKK-Landesverband Bayern.

Ziel des Projektes ist es nachzuweisen, dass die Präventionsbegleitung durch die Apotheken das Diabetes-Risiko senken kann. Sollte dies gelingen, könnte das Präventionsprogramm auch deutschlandweit eingeführt werden, so ein Sprecher der Bayerischen Apothekerkammer.